Montag, 7. September 2015

Der Weg geht nach Innen


Ich habe mich oft gefragt, warum manche Menschen von äußeren Konflikten, Unfällen und Schicksalsschlägen verschont bleiben. Es hat nichts mit Glück zu tun. Vielmehr sind diese Menschen  innerlich so klar,  dass sie die ins Materielle gefallenen Konflikte, Projektionen und Spiegelungen ihrer Umwelt nicht (mehr) anziehen. Sie haben ihre Konflikte und Erfahrungen aus der Vergangenheit aufgearbeitet. Weil sie mit sich selbst im Reinen sind, sind sie es auch mit der Welt.

Umgekehrt wirkt jedes nicht ausgeheilte oder bearbeitete Problem wie ein Magnet. Es zieht resonante Probleme im äußeren Leben an. Das ist kein Unglück, es ist eine Chance, ein wertvoller Hinweis darauf, dass noch etwas zu tun ist, dass hier noch Entwicklungsbedarf besteht.

Auf eine Krise können wir auf zweierlei Art reagieren.
1.   wir können uns wehren und dabei unter Umständen sogar überreagieren, so dass es wieder nicht zu einem Ausgleich kommt, oder
2.   wir können in einen inneren Prozess kommen, in dem die Persönlichkeit reifen und das Thema ausheilen kann.       
Bei einer rein nach außen gerichteten Abwehrreaktion bleibt das innere Problem bestehen. Es kann sich sogar vergrößern und das Thema umso mehr und in immer neuen Formen anziehen. Wenn wir unsere Aufmerkamkeit aber nach innen richten und das Problem reflektieren, verkleinern wir es. Wir „integrieren“ das Thema: Im Inneren kann der eine Pol zum anderen kommen. So werden wir   „runder“ – und ziehen das Thema in der Außenwelt nicht mehr an.
Sogar Vergangenes können wir noch einmal anders gefärbt und in einem größeren Zusammenhang beleuchten und erleben, indem wir neue Perspektiven zulassen. Dadurch empfinden wir bereits Erlebtes auf andere Weise und können es in diesem neuen Licht, in dieser anderen Wahrnehmung neu bewerten. Dabei wird uns vielleicht bewusst, dass ein bestimmtes Erlebnis zwar unangenehm, aber nötig war, um unser Selbstbild und unsere Handlungsweisen zu korrigieren. Oder wir erkennen, dass es in einer Situation, in der wir schuldig fühlten, gar nicht um Schuld ging, sondern darum, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.
Bevor wir wirklich frei sind, drängen Spiegel und Projektionen uns auf unseren Weg in eine uns gemäße Richtung. Das ist das Geheimnis, warum das Uniersum uns richtig führt – immer. Denn was wir im Außen sehen, ist die nur Spiegelung unserer selbst.

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