Montag, 20. Mai 2013

OHN Macht


Die gesellschaftliche Krise reicht von der Wirtschaft bis zur Religion. Alle schimpfen auf den Staat und die Regierung und wo nicht Apathie und Gleichgültigkeit kultiviert oder Widerspruch demontiert wird, herrschen Pessimismus und Angst.

Wenn eine ganze Gesellschaft mit solch grundlegenden Problemen kämpft, wirkt sich das auf jeden Einzelnen aus - von der materiellen bis zur geistigen Ebene. Überall finden wir Symptome einer geschwächten Lebenskraft. Selbstentfremdung, eine kollektive chronische Müdigkeit, Depressionen, mangelnde Empathie und latente Aggressivität im menschlichen Miteinander - all das sind Symptome einer Gesellschaft, die nicht mehr im Gleichgewicht ist. Und das sind noch die harmlosesten.

Die Umwelt in der wir leben verhält sich wie ein Spiegel, in dem wir immer uns selbst sehen, allerdings und auch besonders unsere Schatten, für die wir aber selbst blind sind. Die Spiegelung nutzt nur dem, der sich auch im Spiegel erkennt, ansonsten wird sie zur Illusion.

Der Zusammenhang zwischen uns und der Gesellschaft, zwischen den Krisen des Individuums und den Krisen der Zeit ist keine Einbahnstraße, sondern ein wechselseitiger Austausch von Energien.

Wir sind keine Marionetten, die nur re - agieren können. Wir sind alle aktive Mitgestalter unserer persönlichen Lebenswelt. Bei vielen ist dieses Bewusstsein verschüttet. Es ist überschattet von Unsicherheit und Angst, zugedeckt von der Gewöhnung an eine allgemeine Atmosphäre der Ohnmacht.

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