Montag, 20. Mai 2013

Gedanken über das Scheitern



Wir alle scheitern irgendwann, an irgendetwas. Scheitern gehört zum Leben. Entscheidend ist der Umgang mit dem Scheitern. Egal wie wir scheitern, aus welchen Gründen auch immer - wir haben die Wahl, wie wir das Scheitern erleben wollen und welche Bedeutung wir ihm geben.

Manchmal ist Scheitern sogar notwendig um die Verengungen unseres Horizonts und unsere Wahrnehmungsblockaden gegenüber uns selbst und dem Leben, das wir führen, aufzulösen. Wir brauchen Niederlagen um kontinuierlich sich aufdrängende Täuschungen aufzulösen. Die Enttäuschung, die sich nach dem Scheitern einstellt, ist nichts anderes als das Ende der Täuschung und macht die Wahrheit sichtbar um die wir uns meist lange davor betrogen haben.

In der Analyse des Scheiterns, dem Herausfinden von Bedingungen und Wechselwirkungen zeigt sich, dass Fehlschläge zum einen mit uns selbst, zum anderen aber auch mit anderem und anderen, zu tun haben. Wir scheitern niemals alleine an uns selbst oder durch uns selbst, sondern immer sind Menschen, Bedingungskonstellationen und der Kontext in dem wir leben, mitbeteiligt.

Jedes Scheitern ist eine Zäsur, die uns zur  Bestandsaufnahme aufruft und gleichzeitig die Chance für einen Neubeginn.

Das ganze Leben ist dem Wandel unterworfen aber wir hängen, trotz des Wissens um diese unumstößliche Tatsache am Status Quo. Das Wissen hilft uns nichts, wir wollen Beständigkeit und Sicherheit, wir wollen und wünschen das Unmögliche.

Wandel - dazu gehören Anfang und Ende - im Großen wie im Kleinen. Ein Scheitern anerkennen bedeutet den Wandel anerkennen und in der Folge Wandlungswille im Bewusstsein - jedes Scheitern birgt ein neues potentielles wahrhaftigeres Sein in sich.

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