Samstag, 24. Dezember 2022

Verbundenheit

 

                                                                Foto: pixybay


 

Weihnachtsbaum, leckeres Essen, besinnliche Lieder, schöne Gespräche. Das Ideal der heilen Familie, die am Fest der Liebe zusammenkommt und sich in Besinnlichkeit ergeht, damit verbinden viele Menschen Weihnachten. Manche von uns werden diese Weihnachtstage mit Ihren Lieben verbringen. Manche von uns sind allein an den Weihnachtstagen. Weihnachten, das ist, egal wie wir feiern, für viele ein Ausnahmezustand, in dem unsere Emotionen uns ganz schön bewegen können, ganz gleich wie wir diesen Tag verbringen.

 

Heute morgen frage ich mich: Was ist Weihnachten für mich?

Und als erste Gedanke kommt: Verbundenheit.

Verbundenheit mit denen, die wir lieben und wertschätzen. Wenn an diesen Tagen mit diesen Menschen zusammen sind, spüren wir diesen warmen Zauber. Wir sind geborgen, wir erfahren Zuwendung, wir teilen, wir sind ein Teil eines Ganzen.

Aber was wenn wir alleine sind? Wenn da niemand im Zimmer ist, der mit uns am Tisch sitzt, die Kerzen am Weihnachtsbaum anzündet, Geschenke auspackt, uns in den Arm nimmt, uns ein gesegnetes Fest wünscht und uns Verbundenheit spüren lässt?

 

Eben in der Bäckerei in meinem Viertel traf ich eine alte Dame. Sie fragte, ob sie sich hinsetzen darf, einen Kaffee trinken. Sie sprach mich an: „Wissen Sie, ich bin so allein heute Abend, morgen und auch am 3. Weihnachtstag. Ich muss noch mal unter Menschen. Ich halte das sonst nicht aus. Ich bin so traurig, meine Kinder sind so weit weg. Sie kommen nicht.“ Sie hatte Tränen in den Augen. Am Liebsten hätte ich sie in den Arm genommen. Ich tat es nicht weil ich noch nicht ganz gesund bin und sie nicht gefährden wollte. Ich sagte: „Ich bin auch allein. Und wissen Sie, es ist okay traurig zu sein. Aber bitte vergessen sie bei aller Traurigkeit nicht, es sich schön zu machen heute Abend. Ihre Kinder sind da, auch wenn sie weit weg sind. Sie sind da, weil Sie einen Platz in ihrem Herzen haben und sie sind in ihren Herzen.

„Ja“, sagt die alte Dame. „Da haben sie Recht“,  und ein kleines Lächeln machte ihr Gesicht schön.

 

Wir sind verbunden, wenn wir lieben.

Und es ist vollkommen egal was oder wen wir lieben, Liebe ist Verbundenheit, die weder Zeit noch Raum kennt.

Aber was wenn wir nichts und niemanden haben, den wir lieben und der uns seine Liebe schenkt?

Wie spüren wir dann Verbundenheit?

Indem wir uns mit uns selbst verbinden. Indem wir uns bewusst uns selbst zuneigen, uns selbst gut behandeln, es uns schön machen, achtsam für uns sorgen, wenn wir am Heiligen Abend allein sind. Uns eine heilsame Zeit machen, indem wir uns hegen und pflegen und uns Gutes tun. Indem wir die Ruhe genießen und uns bewusst ausruhen. Wie gut, da sind jetzt Tage an denen keiner etwas von uns will. Wir dürfen nur für uns selbst da sein mit liebvoller Güte und wie ein liebevolle Mutter für die Erfüllung unserer Bedürfnisse sorgen. Indem wir fragen, was wir brauchen, damit es uns gut geht.

 

Wenn wir gut für uns sorgen sind wir mit uns selbst verbunden. Und ja, wir sind es auch wenn wir dabei traurig sind. Auch in der Traurigkeit spüren wir uns, wir sind uns ganz nah. Wir spüren was uns fehlt, wovon wir träumen und was wir uns ersehnen. Wir spüren uns und damit verbinden wir uns mit uns selbst und dem Leben, das um uns herum ist und in uns pulsiert. Immer, so lange wir sind.

Wir sind nicht allein. Niemals – wir sind alle eins.

Möget Ihr das warme Gefühl von Verbundenheit an diesem Weihnachtsfest fühlen.

Ich wünsche Euch Gesegnete Weihnachten!

 

Falls es jemanden von Euch an diesen Tagen nicht gut geht, hab ich am 26.12. einen Coaching Tag eingeplant. Falls du einen Termin wahrnehmen möchtest, schreib mir gerne eine Mail unter: aw@wende-praxis.de

 

 

 

 

 

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