Freitag, 2. Dezember 2022

Aus der Praxis: Woran Du erkennst, dass Du eine starke innere Verbindung mit Dir selbst hast

 


Das Bedürfnis nach Verbundenheit ist tief in uns verankert. 

Sich einem Menschen oder einer Gruppe, dem Leben, der Natur oder einen Höheren Macht verbunden zu fühlen, gibt uns Sicherheit und Halt. Verbundenheit wird assoziiert mit Verständnis, Geborgenheit, Sicherheit, Akzeptanz, Wertschätzung, Zugehörigkeit, und Liebe. Meist suchen wir dies bei anderen, im Außen. Wenn wir das alles bekommen, fühlen wir uns verbunden. Fällt es jedoch weg, kommt bei vielen von uns das Gefühl von innerer Leere. Spätestens jetzt spüren wir, dass uns die Verbundenheit mit uns selbst fehlt. Wir spüren einen schmerzhaften Mangel. Wir fühlen uns wie im emotionalen Exil. 

 

Die innere Verbundenheit, nach der sich viele von uns sehnen, kann durch nichts im Außen gestillt werden. Niemand kann diese Leere füllen, außer wir selbst.

 

Erst wenn es uns gelingt, in uns selbst eine Heimat zu finden, kann eine tiefe Verbundenheit zu uns selbst entstehen. Damit es in dieser inneren Heimat behaglich ist, brauchen wir das Gefühl mit uns selbst in bester Gesellschaft zu sein. 

 Grundsätzlich fühlen sich Menschen, die eine starke Verbindung mit sich selbst haben, wohl in ihrer Haut. Sie vertrauen in sich selbst, und sie vertrauen ins das Leben, was heißt: Sie haben das Gefühl, das Leben will ihnen Gutes. 

 

Woran merkst du, ob du gut mit dir selbst verbunden bist?

Hier findest du einige Beispiele, an denen Du das erkennen kannst: 

 

Wenn Du gut allein sein kannst und das Alleinsein genießt.

Wenn Du Stille aushälst.

Wenn du die Basis für dein Wohlergehen kennst. Wenn du also weißt, was du brauchst, was deine Bedürfnisse sind und dafür sorgst, sie dir zu erfüllen.

Wenn du weißt, welche Werte zu deinem Wohlbefinden gehören.

Wenn Du deine Entscheidungen unabhängig von anderen triffst und dich dabei an Deinen Werten orientierst und zu deinen Werten stehst.

Wenn Du Dir selbst vertraust. 

Wenn du an dich glaubst. 

Wenn du positiv mit dir selbst sprichst. 

Wenn du Situationen und Menschen meidest, die dir nicht gut tun.  

Wenn du nicht an Verbindungen festhälst, die deinen Wert nicht respektieren. 

Wenn du aufhörst dich zu verbiegen um etwas zu bekommen, was dir nicht geschenkt wird.

Wenn du deine Fähigkeiten und Potentiale kennst und sie nutzt.

Wenn du weißt, was dir Freude macht und es tust.

Wenn du dich selbst wertschätzt. Wenn du, ohne es von Außen bestätigt zu bekommen, fühlst, dass du ein wertvoller Mensch bist und dich akzeptieren kannst wie du bist, auch mit deinen Schatten.

Wenn du mit dir selbst mitfühlen kannst.

Wenn du ehrlich dir selbst gegenüber bist, deine Baustellen kennst und sie in deinem Tempo bearbeitest.

Wenn Du überwiegend agierst, statt zu reagieren.

Wenn Du auch in Konfliktsituationen bei dir bleibst.

Wenn Du dich spürst, deine Gefühle wahrnehmen und einordnen kannst und dich  emotional selbst regulieren kannst.

Wenn Du Selbstwirksamkeit fühlst, statt einer Situation oder einem Gegenüber ausgeliefert zu sein.

Wenn Du nicht als Opfer fühlst, sondern als Gestalter deines Einflussbereiches.

Warum ist es so heilsam mit dir selbst verbunden zu sein? 

Wer sich mit sich selbst nicht verbunden fühlt neigt dazu dieses Gefühl der Verbundenheit von anderen Menschen zu erwarten und viel dafür zu tun. Dabei kommt es zu einer kurzfristigen Befriedigung des Gefühls. Wir fühlen uns aber eben nur kurzfristig besser. Daher müssen wir diese Verbundenheit immer wieder neu im Außen herstellen. Der Haken dabei ist: Wir sind abhängig von Menschen und Situationen, die uns das Gefühl der Verbundenheit geben. Fehlt das, fallen wir wieder in das Gefühl von Leere.

Wenn wir uns mit uns selbst verbinden wollen, dürfen wir lernen uns selbst zu nähren. 

Das gelingt indem wir achtsam uns selbst gegenüber sind, indem wir Selbstreflexion üben und uns mit Selbstfürsorge, Selstmitgefühl und Selbstfreundschaft stärken, und letztlich nach und nach Selbstliebe entwickeln. Dann sind wir fähig, uns selbst zu nähren und machen uns nicht mehr abhängig von äußeren Faktoren. Wir sind frei unser Leben zu unserem Wohlergehen zu gestalten und damit auch fähig unsere Beziehungen so zu gestalten, dass sie uns erfüllen und nähren.

 

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