|
Foto: Gesehen in einem Schaufenster, MalerIn mir nicht bekannt |
„Ich weiß überhaupt nicht mehr was ich
brauche, geschweige denn, was mich glücklich macht.“
Diesen Satz höre ich immer
wieder von Frauen, die aus einer Beziehung mit einem suchtkranken oder einem
narzisstischen Partner kommen. Diese Frauen haben Folgendes gemeinsam: Sie
haben sich zu viel gekümmert, zu viel geholfen, zu viel geliebt, zu geschluckt,
zu viel ausgehalten, zu viel gegeben, zu viel vergeben, zu viel ertragen, zu
viel Energie in einen Menschen gesteckt, den sie ändern oder retten wollten.
Diese Frauen haben gelitten und das Ende
der Beziehung, das eigentlich eine Befreiung sein sollte, fühlt sich an wie das
Betreten eines Niemandslandes oder wie der Fall in ein schwarzes Loch. Sie
haben sich in der Beziehung aufgegeben und ihr Selbst verloren. Sie fühlen sich
wie ein Häufchen Elend. Sie spüren sich selbst nicht mehr, weil sie ihr ganzes
Spüren in den Partner versenkt haben.
Sie sind innerlich verdorrt in der toxischen
Beziehung. Vor allem: Sie sind emotional vergiftet und überschwemmt von all den
destruktiven Gefühlen, die sie jahrelang empfunden haben. Ihr Erleben war: Wut,
Trauer, Angst, Ohnmacht, Hoffnung, Enttäuschung, Schmerz der Zurückweisung,
Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, Wertlosigkeit und Verzweiflung, manche haben
Gewalt erfahren. Das sind emotionale Zustände, die wenn wir sie auf Dauer
erleben, krank machen, seelisch und körperlich.
Diese Frauen haben sich nicht nur
energetisch aussaugen lassen, sondern jede Zelle ihres Körpers ist durch die
emotionale Vergiftung geschädigt. Sie haben keine Energie mehr, ihre Kraft ist
verloren, sie haben kein Selbstwertgefühl mehr. Sie sind unendlich müde,
antriebslos, traurig oder depressiv. Sie fühlen sich wie ein wandelnder Zombie.
Sie leiden unter Schlafstörungen, Ängsten, Panikattacken und psychosomatischen
Erkrankungen oder sie sind bereits körperlich erkrankt.
Sie sind nicht mehr der Mensch, der sie vor
der Beziehung waren und sie sind fassungslos darüber was aus ihnen geworden
ist.
Probleme
und Streit gehören zu jeder Beziehung, doch das geht nur bis zu einem
gewissen Schmerzpunkt. Das Wesen von toxischen Beziehungen: Sie kommen immer
wieder an den Schmerzpunkt zurück. Beide triggern ungesunde Verhaltensweisen
und verhaken sich in einer zersetzenden Dynamik, die auf Dauer zerstört.
Frauen, die lange in einer solchen Beziehung
ausharren, erkennen sich irgendwann selbst nicht wieder. Sie wissen weder wer
sie sind, noch wer sie sein könnten. Wie also sollten sie noch wissen was sie
brauchen oder was sie glücklich macht? Sie haben es verlernt. Sie haben die
„Normalität des Unglücks“ zu lange erlebt. Und jetzt kommt die große Leere, die
sich nach der Trennung, egal ob sie diejenige waren, die verlassen hat oder ob
sie verlassen wurden, auftut. Diese Leere scheint unerträglich. Plötzlich ist
da nichts mehr worum sie sich kümmern müssen, worum sie sich sorgen müssen, was
sie beschäftigt und in Atem hält. Da ist nichts mehr, was sie ablenkt von sich
selbst. Kein Streit, keine Aufregung, keine Action – da sind nur noch sie
selbst und die große bedrohliche Stille. Und innen brodelt es vor Schmerz.
Sie spüren sich nicht mehr. Sie spüren nur
noch Schmerz. Sie haben all ihr Spüren auf einen Menschen gerichtet, der sie
missbraucht hat für sein Brauchen.
So bitter es klingt: Diese Frauen haben sich
missbrauchen lassen. Denn um eine toxische Beziehung zu führen braucht es zwei
Mitspieler.
Dennoch, diese Frauen haben alles gegeben – aus Liebe oder aus dem kindlichen
Mangelbedürfnis heraus um jeden Preis geliebt zu werden, tragischerweise vom
Falschen. Sie haben nichts zurückbekommen, was sie aufgefüllt hat. Sie haben
erfahren wie es ist, zwischen „Auf-und Abwertung“, "Abwerten und
Nichtigmachen" ihrer Gefühle, zu leben.
Sie haben sich benutzen, demütigen, belügen
und betrügen lassen. Sie sind zwischen einzelnen Höhen durch tiefe Täler des
Kummers gekrochen. Sie haben sich an Brosamen festgebissen um emotional zu
überleben und sind dabei seelisch und emotional verhungert. Sie haben sich den
Arsch aufgerissen um immer wieder Arschtritte zu bekommen. Sie haben alles
geschluckt, alles verziehen, alles getan - für etwas, was sie für Liebe
hielten. Sie haben nicht sehen können, dass ihre Liebe ungesunde Bedürftigkeit
war – auf beiden Seiten. Sie waren in der unheilsamen Kollusion von Geber und
Braucher gefangen, ohne sich darüber bewusst zu sein. Sie haben gegeben was man
von ihnen gebraucht hat, solange bis sie nichts mehr zu geben hatten, weil sie
vollkommen ausgesaugt und erschöpft waren.
Sie haben zwar gespürt, dass der Film, der da
abläuft, ein Drama ist in dem sie die Opferrolle spielen, aber sie sind nicht
ausgestiegen. Sie sind zur Täterin geworden an sich selbst. Vielleicht ohne
sich dessen bewusst zu sein oder sie waren sich dessen bewusst und konnten sich
nicht lösen, weil sie längst abhängig waren von der Intensität des Dramas. Sie
haben ein unheilsames Spiel mitgespielt und sie hatten niemals eine Chance das
Spiel zu ändern oder gar zu gewinnen. Warum?
Gegen Suchtkranke und pathologische
Narzissten sind wir machtlos. Wir können uns nur retten, indem wir das
kranke Spiel nicht (mehr) mitspielen.
Ein normal empfindender Mensch hat
Gefühle, er hat Mitgefühl, er trägt Liebe in sich. Eine narzisstische
Persönlichkeitsstörung und eine Suchtkrankheit haben eins gemeinsam: Beides
sind Krankheiten, die blind und taub machen für die Verwüstung, die sie
anrichten und die Menschen, die sie zerstören.
Warum Frauen in Beziehung mit solchen Männern
geraten und oft jahrelang darin leiden, darüber könnte ich jetzt ein Buch
schreiben, aber ich kann in meinem Blog immer nur kurz auf ein Thema eingehen.
Es gibt einige Bücher, die sehr gut analysieren warum sich Frauen so neurotisch
verhalten und sich dabei sogar zugrunde richten. Eines davon von ist von Melody
Beattie „Die Sucht gebraucht zu werden“. Ein anderes ist "Die Masken der
Niedertracht" von Marie-France Hirigoyen. Diese Bücher befassen sich sehr
eindringlich mit dem Thema emotionale Abhängigkeit und Co-Abhängigkeit. Es ist
sinnvoll, mit diesen Büchern zu arbeiten Ich empfehle sie immer meinen
Klientinnen. Auch mir haben diese Bücher geholfen um zu verstehen wie es möglich
ist, dass eine starke, kluge, empathische, attraktive Frau, die einen guten
Mann an ihrer Seite haben könnte, auf einen Mann hereinfällt, der ihr auf allen
Ebenen schadet. Und sie letztlich, wenn es ihr nicht gelingt die Beziehung zu
verlassen, zerstört.
Wie werden diese Frauen sich ihrer Würde
als Frau und Mensch wieder bewusst? Wie
können sie wieder wissen, was sie brauchen? Wie werden sie wieder
glücklich? Wie finden diese Frauen wieder oder überhaupt zum ersten Mal
vielleicht, zu sich selbst?
Einige dieser Fragen möchte ich hier
beantworten.
Falls du bis hierher gelesen hast, bist du
vielleicht so eine Frau. Ich spreche dich jetzt mit DU an.
Wir findest du wieder zu dir selbst nach
dem Verlassen einer toxischen Beziehung?
Der erste Schritt: Überlebensmodus
Du entscheidest klar und dir selbst gegenüber
verbindlich: Du gehst nicht mehr in diese Beziehung zurück, egal wie schwer es
dir fällt. Egal wie einsam, egal wie leer, egal wie sterbensunglücklich und
verzweifelt du bist, egal wie sehr du an ihm hängst, egal wie schön du ihn dir
redest: Jetzt geht es um Enthaltsamkeit und das bedeutet: Kein Kontakt. Jeder
noch so kleine Kontakt bedeutet für dich: Eine weitere Dosis Gift.
Mach dir bewusst: Diese Beziehung hat dich
krank gemacht. Was in einer kranken Beziehung krank wurde, kann in dieser
Beziehung nicht heilen.
Und nein, er wird sich nicht ändern, weil du
gegangen bist oder weil er dich vermisst nachdem er dich verlassen hat. Er
liebt dich nicht – er braucht dich, weil er merkt, dass er jetzt nichts mehr
hat woraus er Energie zapfen kann.
Hat er sich in all der Zeit geändert, weil er
dich „geliebt“ hat?
Nein?
Nein!
Warum nicht?
Er wird sich nicht ändern. Er will es nicht,
sonst hätte er es getan.
Du kannst ein krankes System nicht mit
gesunden Argumenten überzeugen. Das funktioniert nicht!
Also dir zuliebe: Kein Kontakt, sonst musst
du wieder bei Null anfangen und du bist noch geschwächter als jetzt.
Jeder Kontakt entzieht Dir Energie.
Jeder Kontakt führt zu neuen Verletzungen.
Mit jedem Kontakt gibst du ihm wieder Macht
über dich.
Jeder Kontakt weckt Hoffnungen, Erinnerungen
und Sehnsucht. Am Ende wirst du dich wieder mit ihm beschäftigen anstatt mit
Dir und dem, was jetzt für dich wichtig ist.
Es ist verdammt schwer nicht
zurückzufallen, denn die Konditionierung zum braven, hörigen, abhängigen
Hündchen, die du in all Zeit erfahren hast, verschwindet nicht sofort nach der
Trennung. Sobald er die richtigen Köpfe drückt bist du wieder auf Droge.
Es ist wie der Rückfall bei einem Alkoholiker
– das erste Glas und er ist wieder drauf.
Sich das bewusst zu machen ist
überlebensnotwendig.
Denn jetzt geht es genau darum – es geht ums
Überleben.
Du bist jetzt im Überlebensmodus. Es wird
dauern bis du wieder ein gutes Leben gestalten kannst.
Es geht jetzt um Entzug. Und der ist
teuflisch. Der tut weh, der tut so weh, dass du meinst, du wirst es nicht
überleben.
Du wirst es überleben!
Wenn du die Bereitschaft dazu hast. Und zwar
die Bereitschaft alle Konsequenzen zu tragen, die jetzt kommen. Wenn es allerdings bequemer für dich ist
wieder zurückzugehen, weil du dort noch immer die Quelle deines Glücks
vermutest, dann geh zurück. Wenn es allerdings einfacher ist die innere Leere
von ihm und eurem Drama wieder füllen zu lassen, anstatt mit deinem Schmerz
fertig zu werden, dann geh zurück.
Wenn du gesund werden willst, dann geht es
jetzt um eins: Es geht um das Stoppen deiner Sucht.
Ich sage bewusst „stoppen“, denn heilen wird
deine Sucht erst einmal nicht, nur weil du dich vom Suchtmittel getrennt hast. Dazu
braucht es Zeit und professionelle Hilfe. Es braucht das Verstehen und
Verinnerlichen dessen, was dich in diese Lage gebracht hat und es ist ein
Prozess um zu erkennen und aufzuarbeiten was in dir so verletzt ist, dass du
dich verletzen lässt. Das ist bei jeder Frau etwas anderes, auch wenn es viele
Gemeinsamkeiten und ähnliche Biografien gibt.
Der zweite Schritt: Professionelle
Hilfe:
Du musst, ja du musst!, dir professionelle
Hilfe suchen. Und zwar einen Helfer, der sich mit emotionaler- und
Co-abhängigkeit auskennt. Das solltest du schon beim Erstgespräch
abfragen. Such dir Menschen, denen es ähnlich geht wie dir, die anderen
verstehen dich jetzt sowieso nicht. Du findest sie in einer Selbsthilfegruppe
wie Coda oder Al-Anon. Ganz alleine, das weiß ich aus Erfahrung, schafft das
kaum jemand. By the way - du musst es auch nicht alleine schaffen, du hast
genug geschafft – du hast überlebt.
Der dritte Schritt: Selbstfürsorge
Schwer, ich weiß. Denn genau die hast du dir
abtrainiert oder nie gelebt. Aber: Du kannst sorgen. Du bist fürsorglich. Du
hast für den anderen gesorgt. Jetzt darfst du für dich selbst sorgen. Du weißt
nicht (mehr ) wie das geht?
Du hast die Kraft deiner Energie auf den
anderen gerichtet. Jetzt richtest du sie auf dich.
Du hast ihn nicht ändern können – jetzt
darfst du dich ändern.
Dazu musst du dir erst einmal erlauben,
dass du Fürsorge verdient hast, denn etwas in dir glaubt das nicht. Diese
Stimme wird dir einreden, dass du der letzte Dreck bist, du hast dich ja
schließlich auch so behandeln lassen.
Das ist nicht wahr! Du bist ein wundervoller,
einzigartiger, liebevoller, liebenswerter Mensch, der viel zu geben hat und das
darfst du dir jetzt selbst geben.
Wie denn? Sei gut zu dir! Du brauchst das
jetzt.
Hab Mitgefühl mit dem kleinen Mädchen in dir,
das sich so beschissen fühlt, dass es sich am Liebsten in Luft auflösen möchte
um den Schmerz nicht mehr zu spüren. Ja, es ist todunglücklich. Sorge für
dieses Mädchen wie eine hinreichend gute Mutter. Tröste es. Fang an mit diesem
Mädchen in dir laut zu reden. Sag ihm, dass es das überlebt und dass du ihm
dabei hilfst.Sag ihm: Es braucht keinen toxischen Menschen, der es nicht liebt,
sondern nur (ver) braucht.
Sag ihm: Egal was jetzt ist – wir werden
damit fertig!
Sorge für dieses Mädchen, sorge für dich. Sei
gut zu Euch beiden. Das ist schwer, weil du ja dieses Mädchen die ganze Zeit
nicht gesehen hast. Das ist schwer, weil du gar nicht mehr weißt, was dir gut
tut. Dann setzt dich hin und schreib.
Schreib auf was dir einmal gut getan hat,
bevor du es verloren hast.
Was du gerne getan hast, bevor diese
Beziehung dir alles genommen hat, was deins war.
Schreib auf, was du gerne schon immer mal
wieder machen wolltest oder was du Neues erfahren möchtest.
Und mach es.
Nein, allein ist das nichts, wird die Stimme vielleicht sagen.
Das ist nicht wahr!
Das ist die Stimme, die dir nicht gut tut.
Mach dir das klar. Vielleicht versuchst du herauszufinden wem sie gehört?
Mach es. Probier es aus.
Und wenn du es alleine absolut nicht machen
willst, ruf jemand an, der es mit dir macht.
Der 4. Schritt: Kreativität
Male, zeichne, höre deine Lieblingsmusik und
tanze dazu, mach Sport, mach Yoga, lerne etwas Neues, z.B. Meditation. Lies
Biografien von Frauen, die du bewunderst und die ihren eigenen Weg gegangen
sind. Lies „Die Wolfsfrau“ von Gloria Pinkes Èstes
Heule wenn dir danach ist. Tränen sind die
Perlen der Seele.
Kotz deine Wut aus. Schreiben ist Kotzen,
sagte Elfriede Jelinek einmal
Schreibe in ein Tagebuch was du fühlst, wie
es dir geht, was du heute machst, alles was dich beschäftigt. Schreib
unzensiert einfach runter was kommt. Let it flow.
Schreib dir am Abend auf, was du geschafft
hast und was gut war.
Sei dankbar für das Gute.
Es geht um kleine Schritte.
Jeder Tag, den du ohne dein Suchtmittel
geschafft hast ist ein guter Tag!
Gut, ein Tag!
"Nur für heute“ ist ein Leitsatz der
anonymen 12-Schritte, der vielen Abhängigen geholfen haben, sich aus ihrer
Sucht zu lösen. Wenn dein innerer Druck so groß wird, dass du meinst, du musst
jetzt unbedingt Kontakt aufnehmen: Ruf eine Freundin oder einen Freund an.
Nein, das schaffst du nicht. Du kannst
ohne ihn nicht leben. Das ist doch nicht erfüllend!, sagt die Stimme wieder. Es ist alles nichts
ohne ihn. Es ist alles nichts ohne Liebe.
Ohne ihn, ohne Liebe? Welche Liebe?
Oder ist alles nichts ohne Beziehung?
Geht es wirklich um ihn, der dich beinahe
zerstört hat, oder glaubst du, dass eine Frau ohne Mann einen Makel hat?
Oder hälst du dein Alleinsein nicht aus?
Oder fühlst du dich so einsam, dass es dir
Angst macht.
Und glaubst du wirklich, du bleibst bis ans
Ende deiner Tage allein?
Weil du zu alt, zu langweilig, zu
unattraktiv, zu ... bist?
Das ist nicht wahr!
Wahr ist: Jetzt brauchst du erst einmal
keinen Mann - du brauchst dich!
Tinder? Daten? Deinen Marktwert testen?
Lass es!
Du wirst alle mit ihm vergleichen. Du wirst
dich frustrieren.
Es geht um deine Gesundung. Um sonst nichts. Sie hat Priorität.
Das braucht Zeit.
Hab Geduld mit dir selbst.
Wenn du dann wieder auferstanden bist wie
Phönix aus der Asche – entscheidest du, wen du haben willst.
Ja, die Trennung hinterlässt ein
schmerzhaftes Loch in deinem Leben. Du hast dic ständig um ihn gedreht. Jetzt stehst du vor dem gefühlten Nichts und du fühlst dich einsam und verlassen.
Dieses Gefühl ist normal. Es ist entstanden aus dem Selbstverlust, der im Laufe dieser Beziehung erfolgt ist. Du darfst dich jetzt wiederfinden.
Der fünfte Schritt: Den Focus auf dich
legen
Du denkst ständig an ihn. Und du vermisst ihn
so sehr. Klar, Du denkst nur noch an das Schöne was es da ja auch einmal gab.
Wann denn?
Frag dich, wann es das gab, außer ganz am
Anfang. Oder immer nur für Momente. Und dann wieder Drama.
Hol dir in Erinnerung was unerträglich war.
Schreib es dir auf.
Mach eine Liste über all die Verletzungen,
die du erfahren hast.
Lenke deine Gedanken auf das, was du nie mehr
erleben willst.
Stell dir seinen arroganten Gesichtsausdruck
vor, wenn er dir sagte: "Das ist deins! Du hast das Problem!" Stell
dir die Kälte in seinen Augen vor, wenn er dir sagte, wie unmöglich, wie
hysterisch, wie krank du bist. Stell dir sein fieses Grinsen vor, wenn er sich
über deine Gefühle lustig machte und dir sagte, dass du dir alles nur
einbildest. Denk an all die Momente als es dir schlecht ging und er nicht
für dich da war, weil er etwas Besseres zu tun hatte, als sich um dich zu
kümmern. Denk an all die Knöpfe, die er gedrückt hat, weil er genau wusste, wo
du empfindlich reagierst. Denk all die Lügen, die er dir erzählt hat,und die
ewig gleichen Versprechen, die er gemacht und gebrochen hat.
Und dann richte den Focus auf deine Gefühle, die Ohnmacht, die Angst, die Verzweiflung, die Wut, die du gespürt hast, immer
wieder.
Wie fühlst du dich bei dem Gedanken?
Willst du das wirklich wieder haben?
Befass dich mit deinen Gefühlen nicht mit
deinen Gefühlen für
ihn.
Schiebe über jedes schöne Trugbild eine
unschöne Erinnerung.
Und dann atme das Unschöne ein – und ein
„Möge ich glücklich sein“ aus.
Das ist eine schwere Übung, aber sie gelingt
dir immer besser, wenn du sie immer wieder machst.
Du
schaffst das! Egal was jetzt ist, du wirst damit fertig.
Hab Geduld mit dir selbst.
Es gibt weitere hilfreiche Möglichkeiten.
Wenn du Hilfe brauchst, schreib mir
unter:
aw@wende-praxis.de
Ich bin für dich da.
Namaste
P.S. In diesem Text schreibe ich für Frauen,
die aus einer solchen Beziehung aussteigen wollen oder sie bereits verlassen haben. Das Gleiche gilt auch für
Männer.