Sonntag, 5. Mai 2019

Männliche Gewalt und warum Frauen das zulassen



Foto: A. Wende

Männer die Frauen Gewalt antun sind Menschen, die andere zerstören müssen. Sie müssen herabwürdigen um Macht zu gewinnen, weil sie sich klein und machtlos fühlen. Sie empfinden weder Mitgefühl noch Achtung für den anderen. Sie respektieren ihn nicht, weil sie sich selbst verachten.

Wieso lassen Frauen Gewalt zu?
Die Perversion, denn genau das ist Gewalt, fasziniert am Anfang, bevor das zuschlagen beginnt, so paradox und absurd das klingt. Die Gefährlichkeit wird nicht erkannt. Bisweilen wird sie sogar banalisiert oder entschuldigt. Die Quälerei etabliert sich. Das Opfer wird destabilisiert. Allmählich beginnt die schleichende seelische Zerstörung. Das Opfer verliert sein Gefühl für seinen Wert als Mensch. Es wird demontiert, seiner Individualität beraubt. Es verliert seine Selbstachtung.

Genau das ist das Ziel des Täters, den anderen zu zerstören, indem er ihn an sich selbst zweifeln lässt.  
Das Opfer ist mehr und mehr verwirrt. Es glaubt sogar die Gewalt verdient zu haben, weil es sich nicht richtig verhält. Egal was es tut, alles ist falsch und wird ihm vom Täter angelastet.
Das Opfer wird permanent abgewertet und manipuliert. Es wird stigmatisiert. Die Gewalt, sei sie emotional oder körperlich, meist ist es beides, wird als Reaktion auf seine Schlechtigkeit gerechtfertigt und verargumentiert: „Das hast du verdient!“ „Du bist selbst schuld!“

Das Opfer gerät völlig aus der Fassung. Es ist nicht mehr im Besitz seiner geistigen Kräfte. Der Widerstand ist gebrochen.
Ein dermaßen systematisch erniedrigter und geschlagener Mensch verliert all seine Selbstschutzmechanismen. Er vergisst wer er ist und wer er vor der Misshandlung war.
Der Zeitpunkt um den perversen Kreislauf zu verlassen ist überschritten. Das Opfer fügt sich in sein „Schicksal“. Es sieht keinen Ausweg und erträgt nur noch. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes seelisch und körperlich zerschlagen.
Ohne Hilfe von außen gelingt selten ein Ausbruch.

2 Kommentare:

  1. Und leider oft auch nicht MIT Hilfe von außen - sonst würden nicht so viele Gewaltopfer aus den Frauenhäusern zum Täter zurück kehren!

    Da häusliche Gewalt in allen Schichten vorkommt, denke ich nicht, dass alle Täter (es gibt auch Täterinnen) schon gleich grundsätzlich Menschen sind, "die andere zerstören müssen". Ich vermute, es sind (zumindest in vielen Fällen) zunächst einzelne Affekttaten, die aus der Ohnmacht resultieren, dem Gegenüber in einer emotional aufgeladenen Situation noch etwas anderes entgegen zu setzen als körperliche Gewalt.

    Werden dann keine absoluten Grenzen gesetzt, schleift sich dieses gewalttätige Verhalten ein, denn es "passiert ja nichts", was dem Täter wirklich Angst machen könnte.

    Mich hat mal ein Beziehungspartner spontan geohrfeigt - das war so außerhalb dessen, was ich als Verhalten in Betracht gezogen habe, dass ich erst dachte, er sei verrückt geworden! Erst mit Verzögerung erkannte ich sein Motiv (Eifersucht in einer voran gegangenen Situation zu dritt) und setzte eine klare Grenze: Egal WAS das Motiv sein mag, das machst du nicht noch einmal - sonst bist du weg, raus aus meinem Leben!
    Er hat das begriffen, sich tief zerknirscht entschuldigt - und nie wieder etwas in der Art versucht.

    Dieses "konsequent Grenzen setzen" muss verstärkt gelernt (und gelehrt) werden. Leider sind schon Debattenbeiträge, die sich auf das "Empowern der Opfer" beziehen, in manchen Kreisen als "Victim Blaming" verschrieben - ein Elend!

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