Donnerstag, 9. August 2018

Selbstabwertung ist ungut


Malerei: A. Wende


Selbstabwertung ist ungut.
Leider aber ist Selbstabwertung tief in uns verankert und das Fatale ist - sie geschieht meist unbewusst. Da sind diese Sätze, mit denen wir uns innerlich selbst klein machen. Da sind diese destruktiven Gedanken, die uns Wert nehmen, statt uns Wert zu geben. Da sind diese inneren Stimmen, die Ungutes oder sogar Vernichtendes über und zu uns sagen. Da ist dieses nicht enden wollende Affengeschnatter in deinem Kopf, wenn dir etwas nicht so gelungen ist, wie du es dir erhofft hast. Da sind diese elenden Überzeugungen, die man dir über dich selbst beigebracht hat und denen du noch immer Glauben schenkst. Wenn du all dem ein Mal ganz bewusst zuhörst, zeigt es dir, welche innere Haltung du dir selbst gegenüber hast. 

Die Art und Weise wie du über dich selbst denkst, trägt in erheblichem Maße dazu bei, ob du an dir leidest oder nicht.

Je öfter du dich gedanklich selbst abwertest, desto mehr verstärkt sich das ungute Gefühl, das du dazu im Körper verspürst. Du kommst in einen Teufelskreis, den man Konditionierung nennt.
Jedes ungute Gefühl wird zum Auslöser der Selbstabwertung.
Jede Selbstabwertung wird wiederum zum Auslöser für ein ungutes Gefühl.
Du willst dich ja gar nicht abwerten, sondern wertschätzen und dich selbst achten.
Vielleicht ist dir die verdeckte Selbstabwertung auch gar nicht bewusst. Oder, wenn du dir bewusst vornimmst dich wertzuschätzen, gelingt es dir nicht und gleichzeitig findest du es nicht gut, dass du so abschätzend mit dir selbst umgehst. Also wertest du dich wieder ab, weil du nicht kannst, was du willst.

Ein unguter, sich selbst verstärkender Automatismus.
Wie da raus kommen?
Werde achtsam mit dir selbst.

Der abgewertete Teil kann lernen, dass er sich dieser Abwertung nicht hilflos ergeben muss. Der abwertende Teil kann entdecken, welche inneren Motive ihn zu diesem Umgang mit dir veranlassen. Diese Entdeckungen lassen sich nur machen, wenn beide Seiten mit der Haltung der Akzeptanz: „Was ist, darf sein!“ erforscht werden.

Beide Teile brauchen dein Mitgefühl, dein Verstehen und dein Verständnis. Wenn du verstehst, warum du dich abwertest, welcher Teil in dir dich dazu antreibt und was er damit bezweckt entkommst du nach und nach dem inneren Drama der Selbstabwertung. Du wirst zum Beobachter deiner inneren Stimmen und kannst lernen, dich selbst bewusster und liebevoller zu behandeln.
Und nein, das funktioniert nicht auf Knopfdruck. Das ist wie jede Veränderung alter Denkmuster ein Prozess und der bedeutet: Stetige Arbeit an dir selbst!

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