Foto: Lucas Wende
„O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit …
Christ ist erschienen, uns zu versühnen … „
Weihnachten, das Fest der Liebe und des Friedens, das Fest der Versöhnung und der Harmonie unter den Menschen, eine Zeit der Besinnung, eine Zeit des Beisammenseins mit unseren Nächsten, eine Zeit des Gebens und des Feierns in der Heiligen Nacht. Weihnachten, die Zeit im Jahr, in der Werte wie Liebe und Nächstenliebe hochgehalten werden.
Und am Himmel leuchtet hell der Stern von Bethlehem als Symbol der Hoffnung, des Trostes und des Sieges des Lichts über die Dunkelheit, alle Jahre wieder.
Man kann von Weihnachten halten, was man will, aber diese Zeit macht etwas mit jedem von uns, und da ist nicht immer pure Freude und all die anderen schönen Gefühle, die mit diesem Fest assoziiert werden. Da kommt vieles hoch, was wir das ganze Jahr über verdrängt haben, da ploppt all das Unheilsame auf, das wir mit uns herumschleppen, da wird die Trauer groß über die Verluste, die wir erlitten haben, über die Wünsche, die sich nicht erfüllt haben und die Erwartungen an das Jahr, die unerfüllt blieben, an das Schwere, das wir zu tragen und zu bewältigen haben und da wird die Erinnerung ganz groß an all das Unversöhnliche in uns selbst und denen gegenüber, die uns gekränkt, verletzt und uns Ungutes zugefügt haben.
Nein, so fröhlich ist es nicht, dieses Weihnachten, für viele von uns nicht.
„Christ ist erschienen, uns zu versühnen … „
Heißt es in dem alten Weihnachtslied. Wir hören es und denken, schön wäre es, wenn Jesus das in uns bewirken könnte, aber er kann es nicht für uns bewirken, er kann uns nur daran erinnern, wir selbst müssen es tun, uns versöhnen mit dem alten Jahr und dem, was es uns an Unheilsamen beschert hat, am besten vor der Bescherung.
Uns mit dem, was ungut war, versöhnen und das Vertrauen wieder aufbauen, das uns abhanden gekommen ist – in andere, aber vor allem in uns selbst. Vertrauen, das angeknackst oder zerstört wurde, ist schwer zu reparieren. Aber die Arbeit, die wir tun um es wiederzufinden - das Vertrauen in das Leben und die Überzeugung, dass dieses Leben es im Grunde gut mit uns meint, auch wenn es uns bisweilen Ungutes beschert, macht Sinn.
Wer weiß wozu es gut ist?
Vertrauen in das Gute, trotzdem, gegen alle inneren und äußeren Widerstände, das wäre gut, würden wir es können.Vertrauen ist ein fundamentaler Bestandteil jeder menschlichen Beziehung, auch der Beziehung zu uns selbst.
Es ist gut, wenn wir uns selbst vertrauen können.
Vertrauen in dieser Zeit, in der so vieles, an was wir glaubten, das uns Halt gab, zerbröselt ist, ist noch besser als Hoffnung, denn für das Vertrauen können wir aktiv etwas tun, indem wir zuallererst, egal was war, weiter oder wieder uns selbst vertrauen.
Vertrauen beginnt zuallererst bei uns selbst.
Uns selbst vertrauen bedeutet an uns selbst zu glauben, unsere Fähigkeiten und Gaben wertzuschätzen, zu uns selbst zu stehen, egal was andere sagen, auf unsere eigene innere Wahrheit zu vertrauen, ihr zu folgen, für sie einzustehen und nach ihr zu leben. Uns selbst vertrauen bedeutet auch uns zutrauen, dass wir bewältigen, womit das Leben uns konfrontiert und herausfordert. Selbstvertrauen kann viel dazu beitragen Frieden, Harmonie, Liebe und Trost zu finden – in uns selbst.
Selbstvertrauen ist für mich ein inneres Licht, das über die Dunkelheit siegt.
Knipsen wir unser inneres Licht an und schenken uns selbst Vertrauen an diesem Weihnachten, denn nur was in uns selbst lebendig ist, können wir in die Welt geben.
Diese Welt hat jedes kleine Licht bitter nötig.
"Am Ende des Tages können wir viel mehr ertragen, als wir denken."
Frida Kahlo
Gesegnetes Fest!
Namasté
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