Samstag, 18. Februar 2017

Wenn keiner an dich glaubt, lerne an dich selbst zu glauben





Wer glaubt er muss für alles im Leben kämpfen, wird sein Leben als ständigen mühsamen Kampf inszenieren. Wer glaubt, dass er ein Versager ist, wird immer wieder unbewusst dafür sorgen, dass er versagt, um das Urteil über sich selbst zu bestätigen. Wer glaubt keinen Erfolg zu verdienen, wird keinen Erfolg haben, oder er wird ein Leben lang verbissen darum kämpfen.
All das nennt man eine sich selbsterfüllende Prophezeiung.

Ich könnte jetzt noch viele dieser Beispiele aufzeigen, aber im Kern sind sich alle gleich: Es sind Beispiele für die übelste Art von Selbstsabotage, die Menschen Tag für Tag betreiben, solange sie ihren destruktiven inneren Überzeugungen, die als Glaubensätze daher kommen, Glauben schenken. Auch wenn wir wissen, dass jede Form der Selbstablehnung destruktiv wirkt, das emotionale Gedächtnis kann diese Überzeugungen nicht einfach auslöschen. Um sie zu wissen, hilft also erst einmal nicht um sie auch aufzulösen.

Aber wie lösen wir sie auf?
Wir können diese unguten Glaubenssätze fragen woher sie kommen. Nach einer Weile oder ziemlich schnell werden wir so zu ihrem Ursprung zurückfinden und erkennen: Man hat uns all das, als wir noch ziemlich klein waren, für eine ziemlich lange Zeit eingeredet. Anstatt an uns zu glauben, hat man uns angezweifelt. Ob mit Absicht oder absichtslos, die Wirkung hat nachhaltige, bisweilen sogar lebenslange Folgen.

Glaubenssätze wie: „Du bist nicht liebenswert!“ „Du bist zu nichts zu gebrauchen!", „Du bist ein Versager!“ oder der sich immer wiederholende Satz meiner eigenen Kindheit: „Du bist lebensunfähig!“, sind tief verankerte Botschaften aus dem Mund unserer Eltern, die wir als Kinder verinnerlichen. Sie werden zu Botschaften unserer inneren Eltern und führen noch im Erwachsenenalter dazu, dass wir ihnen Glauben schenken.

Das Traurigste daran ist: Wir fühlen uns so, wir verhalten uns so, wir handeln so wie der, der wir zu sein glauben.
Und damit sitzen wir im Hamsterrad der Selbstabwertung. Darum ist es so wichtig zu wissen, wer das in uns ist, der uns abwertet. Und dann könnten wir diesen Jemand, sprich, den inneren Vater oder die innere Mutter, fragen: Ist das wahr? Sie oder er werden nicken, soviel ist sicher.
Aber dann geben wir nicht auf. Wir fragen weiter: Woher willst du das wissen?
Wir können all die vernichtenden Botschaften solange und wieder und wieder hinterfragen, bis wir ihnen keinen Glauben mehr schenken. Die Erfahrung zeigt, es funktioniert, wenn wir das kontinuierlich jedes Mal, wenn so eine destruktive Botschaft auftaucht, tun. Je öfter wir es tun, desto mehr beginnen wir an uns selbst, unseren Wert, unsere Potenziale und an unsere Fähigkeiten zu glauben. Darum ist es so wichtig, dass wir uns endlich erlauben den inneren Dämonen die Stirn zu bieten und an den Teil in uns glauben, der es gut mit uns meint, egal was die alten Dämonen in unserem Seelenhaus, die noch dazu dumm sind, weil sie nichts dazu gelernt haben in all der Zeit, uns glauben machen wollen.

Wir alle brauchen Menschen, die an uns glauben, nur manchmal hatten und haben wir sie auch im Jetzt nicht. Es ist schon bitter genug, wenn wir sie als Kind nicht hatten, die hinreichend guten Eltern, die uns Vertrauen in uns selbst mitgaben, sind wir als Erwachsene ohne Menschen, die uns mental unterstützen, ist es doppelt bitter. Aber es ist kein Grund aufzugeben. 
Aufgeben ist keine Option. Wenn keiner an dich glaubt, lerne an dich selbst zu glauben.
Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist diesen Glauben in uns selbst zu finden und ihn dauerhaft zu halten, aber genau das ist unsere Aufgabe, wenn uns niemand den Rücken stärkt.

Das emotionale Gedächtnis kann zwar die alte Traurigkeit über das, was man uns Destruktives über uns selbst zu denken beigebracht hat, nicht auslöschen, aber es kann umlernen wenn wir uns unserer Aufgabe stellen und pro aktiv für uns tun, was gut tut und hilfreich ist – weil wir es verdient haben. Und irgendwann werden die negativen Glaubenssätze schwächer und wir werden stärker. 
Ich weiß es. 

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