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Viele Menschen fühlen sich zur Zeit mental erschöpft und müde. Erschöpfung und Müdigkeit entstehen dann, wenn wir uns zu viel mit Dingen beschäftigen oder über Dinge nachdenken, die nicht in unserem Einflussbereich liegen. Je weiter wir uns von unserem Einflussbereich mental wegbewegen, je tiefer wir uns in destruktive Gedanken hineinziehen lassen, desto anstrengender wird es für den Geist.
Wichtig ist es, sich Klarheit darüber zu verschaffen, was überhaupt in unserem Einflussbereich liegt und uns dann darauf zu konzentrieren.
Wer sich ständig Gedanken um Dinge macht von denen er weder weiß, ob sie wahr sind oder überhaupt eintreten werden, gerät in ein gedankliches und emotionales Dauergewitter. Er verliert die Klarheit und damit die Erdung. Der Verlust von Klarheit und Erdung raubt geistige und körperliche Kraft, die Folge: wir fühlen uns müde, erschöpft, bis hin zu Apathie.
Im anderen Fall kann es wütend machen die eigene Ohnmacht ob des Geschehens im Außen zu erkennen, was den meisten Menschen, da sie mehr im Außen als bei sich selbst sind, aber nicht bewusst ist – sie fühlen sich ohnmächtig. Weil sie das Gefühl nicht identifizieren können und falls sie es können, nicht aushalten können, werden sie wütend. Sie füttern sich selbst mit unheilsamer Energie, was wiederum auch auf Dauer ausbrennt und zur mentalen Erschöpfung führt. Hilfreicher ist es Wut und Aggression zu beherrschen, ohne sie künstlich zu unterdrücken.
Wenn wir nur das Schlimmste sehen, zerstört das unsere Fähigkeit, etwas zu tun. Je mehr wir mental Dinge konsumieren, zerdenken, beklagen und diskutieren, auf die wir absolut keinen Einfluss haben, desto erschöpfter werden wir.
Je mehr Unheilsames, Schwarzmalendes und Angstschürendes an Nachrichten und Informationen wir konsumieren, desto verwirrter werden wir. Irgendwann hat die Psyche einen Overload an destruktiver Energie, die sich zu den eigenen psychischen Defiziten und Problemen legt. Der psychische Apparat ist heillos überfordert.
Erdung und Klarheit, ich kann es nicht oft genug sagen, führen zu innerer Stabilität und Stärke - das ist das, was wir in diesen schwierigen Zeiten brauchen - für uns selbst und unsere Nächsten.
Bevor wie also unsere Energie darauf verwenden, was im Außen geschieht, ist es heilsamer sie auf das zu verwenden was für uns wichtig ist und uns auf unsere eigenen Bedürfnisse zu konzentrieren. Das heißt nicht, dass wir nichts tun um jeden Tag unser Bestes in die Welt zu geben, es bedeutet, dass wir besser in der Lage sind auf uns selbst aufzupassen. Nur dann können wir mit Energie auch für andere da sein und Dinge bewegen. Klarheit und Erdung gibt uns die Energie zum Handeln.
Durch mehr Achtsamkeit und gezielte Meditationsübungen können wir lernen uns selbst zu regulieren, uns zu erden und mental zu stärken, uns bewusst Denkpausen zu nehmen und eine geerdete, gelassene Perspektive einzunehmen.
Es fühlt sich besser an, als wie ein aufgeschrecktes Huhn, das nicht weiß, wohin mit sich, herumzuflattern und den ganzen Stall in Unruhe zu versetzen.
„Du kannst die Wellen nicht stoppen, aber du kannst lernen zu surfen.“
Jon Kabat-Zinn
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