Freitag, 17. Januar 2025

Spirituelle Co-Abhängigkeit

 

                                                           Malerei: A.Wende

 
"Der Lehrer, der Guru, der Meister, ist verantwortlich für mein spirituelles Wachstum."
Bei dieser Überzeugung hat das Kind in uns das Gefühl, dass sein Wachstum von den Eltern abhängt. Der Guru, der Lehrer, der Meister, ist Stellvertreter für die elterliche Instanz. Er ist dafür verantwortlich uns auf den Weg zu führen, uns zu leiten, zu nähren, zu befreien, zu erleuchten. Ohne seine Lehren sind wir unfähig und hilflos. Nur mit seiner Weisheit, seinem Wissen und seiner Führung erreichen wir Wachstum.
In Wahrheit aber sind wir abhängig von der kindlichen Sehnsucht gehalten, geführt und umsorgt zu werden. Die kindliche Sehnsucht fixiert sich auf etwas außerhalb von uns selbst.
Jede Fixerung auf etwas außerhalb von uns selbst nimmt uns die Verantwortung für unsere eigene Wahrnehmung, unsere eigene Erfahrung und unsere eigene Wahrheit ab.

Mittwoch, 15. Januar 2025

Selbstwirksamkeit

 

                                                              Malerei: A.Wende


All der unerledigte Kram der Vergangenheit, all das, was an uns nagt, all das, was uns schwer auf der Seele liegt, was wir nicht verdaut haben, hindert uns daran im Jetzt zu leben und auf eine bessere Zukunft hinzuarbeiten.
Unerledigtes und Ungelöstes hindern uns daran, auf Wege zu gelangen, die zu Besserem führen. Wir sind in gewisser Weise von Dingen vergiftet, auf die wir keinen Einfluss mehr haben. Um weiterzugehen müssen wir sie aus unserem Geist entlassen, uns auf das Jetzt konzentrieren und auf die Dinge, auf die wir jetzt Einfluss haben. 
 
Wenn wir unser Leben damit verbringen, vergangene Dinge zu bedauern, sie wieder und wieder im Geist durchspielen, bleiben wir den Herausforderungen der Gegenwart gegenüber starr und unbeweglich. 
Niedergedrückt von der Last der Vergangenheit schaffen wir es nicht, uns wieder aufzurichten. Das Alte hängt wie ein schwerer Rucksack an uns, der nichts als ungesunde Nahrung enthält. Wir vergiften uns selbst weiter. Es fehlt uns an Selbstvertrauen und Zuversicht. Wir sind passiv, resigniert und handlungsunfähig. Wir fühlen uns mental, emotional und körperlich schwach.
Es ist so einfach, uns zu entmutigen und zu sagen „Das schaffe ich nicht.“ Wir können es schaffen. Es gibt keinen Grund, dass wir es nicht schaffen, außer dem einen: Wir bleiben stehen, weil wir uns nichts mehr zutrauen und nicht mehr an uns selbst glauben.
Wohin führt das? Zu nichts.
 
Die einzige Art voranzuschreiten ist: Handeln.
Jede noch so kleine Handlung in die richtige Richtung schenkt uns das Gefühl von Selbstwirksamkeit. Jedes Mal, wenn wir Selbstwirksamkeit erfahren, wächst unser Selbstvertrauen und unser Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten, Möglichkeiten und Kompetenzen die Anforderungen des Lebens wirksam bewältigen zu können und positive Ergebnisse zu erzielen.
 
 
Wenn Du Deine Selbstwirksamkeit stärken willst, unterstütze ich Dich gern.
Kontakt: aw@wende-praxis.de

Dienstag, 14. Januar 2025

Verletzlichkeit

 

                                                                                Foto: A.W.


 

Verletzlichkeit bedeutet nicht, dich selbst zu verlieren.

Verletzlichkeit bedeutet, von einem Ort der inneren Stärke heraus zu teilen.

Verletzlichkeit ist eine Entscheidung, deine Authentizität zu offenbaren 

und dabei in deiner Würde und Selbstachtung verankert zu sein.

Montag, 13. Januar 2025

Was ist dran am Klischee vom intelligenten, glücklichen Einzelgänger?

 

                                                                           Foto: A.W.

 

Eine Studie aus dem British Journal of Psychology zeigte vor einigen Jahren, Hochintelligente Menschen, the extremely intelligent, genannt, erfahren weniger Zufriedenheit in sozialen Kontakten. Damit stehen sie im Gegensatz zur Mehrzahl der Menschen, bei der Sozialisation mit anderen Menschen einer höheren Lebenszufriedenheit gleichkommt. 

 

Wir Menschen sind soziale Wesen, wir brauchen einander, das haben zahlreiche Wissenschaftszweige belegt. Der Reiligionsphilosoph Martin Buber brachte es auf den Punkt: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung. Der Mensch wird am Du zum Ich“,  denn nur in Beziehung zu einem Du kann sich unser Ich entwickeln. Mit "Du" meinte Buber dabei unsere Mitmenschen als auch Gott, im Sinne von: Das „ewige Du“.

 

Wie aber steht es um die intelligenten Einzelgänger, brauchen sie kein Du, keine Begegnungen, und wenn, warum ist das so?

Laut obengenannter Studie sind viele intelligente Menschen Einzelgänger. Sie vermeiden weitgehend soziale Kontakte. Die Autoren der Studie, Norman Li, ein Evolutionspsychologe an der Singapore Management University und Satoshi Kanazawa von der London School of Economics, haben sich mit der Frage beschäftigt, wie sich Intelligenz, Freundschaft und Bevölkerungsdichte auf das Glücksgefühl der Menschen auswirken. Ihr Fazit: Intelligente Menschen fühlen sich glücklicher, wenn sie ihre Zeit nicht mit anderen verbringen müssen. 

Der Grund: Sie können Aufgaben besser alleine lösen und ziehen es vor selbstständig die Herausforderungen des Lebens zu meistern. Ihr Fokus liegt auf Autonomie im Gegensatz zu Fremdgesetzlichkeit, Fremdbestimmtheit und Bindung, also der Abhängigkeit von fremden Einflüssen bzw. vom Willen und den Erwartungen anderer. Aufgrund ihres starken Autonomiebedürfnissen sind ihnen Beziehungen weniger wichtig. Manche von ihnen, so eine Aussage der Studie, empfinden Beziehungen sogar oft als Klotz am Bein. 

 

Unser Maß an Intelligenz beeinflusst die Art, wie wir die Welt sehen.

Ein Mensch mit einem hohen IQ und ein Mensch einem niedrigen IQ sehen nicht dieselbe Welt. Die Person mit dem höheren IQ erkennt und versteht komplexe Informationen, Zusammenhänge und Muster, die die Person mit dem niedrigen IQ nicht sieht. Er ist fähig abstrakt zu denken, Dinge schnell zu erfassen, zu verarbeiten und daraus angemessene Schlussfolgerungen zu ziehen. Diese Fähigkeit umfasst kognitive Prozesse wie Wahrnehmung, Lernen, Erinnern, kritisches Denken und eine hohe geistige Leistungsfähigkeit bei Entscheidungsfindungen und im kreativen Lösen von Problemen. 

Von diesen Menschen, die diese Fähigkeiten besitzen, gibt es nicht allzu viele. Was dazu führt, dass jene, die sie besitzen, oft Einzelgänger sind. 

 

Ann Clarkson von der Mensa International, der weltweit größten und bekanntesten Hochbegabtenvereinigung, sagte dazu einmal Folgendes: „Es ist belegt, dass sich sehr intelligente Menschen manchmal von den Menschen um sich herum isoliert fühlen, weil sie die Welt anders sehen und wahrnehmen. Es ist schwer, jemanden zu finden, der Informationen genauso verarbeitet wie du, wenn dein Gehirn so funktioniert, wie das von nur zwei Prozent vom Rest der Weltbevölkerung.“

 

Mit anderen Worten: Wer besonders intelligent ist, ist allein, ein Einzelgänger. 

Da aber alles  mehrere Seiten hat, gilt auch hier: Das Thema ist komplex.

Der postulierte Zusammenhang zwischen sozialer Isolation und Intelligenz stimmt so pauschal nicht. Das würde im Umkehrschluss heißen: wer sozial integriert ist, gesunde Beziehungen führt und Freunde hat, ist nicht sonderlich intelligent. Auch unter Hochintelligenten gibt es sozial integrierte Menschen, die erfüllende Beziehungen haben. Man hüte sich wie immer vor Verallgemeinerungen. Wahr allerdings ist, es ist schwer, mit jemandem zu kommunizieren, der nicht dieselbe Welt sieht, die wir sehen.

Eine Ursache dafür, dass intelligentere Menschen oft Einzelgänger sind, liegt u.a. am Kommunikationsspektrum. Jeder Mensch kann am besten mit einem Gegenüber kommunizieren, das einen ähnlich hohen IQ und ein ähnliches Kommunikationsspektrum hat. 

Je intelligenter ein Mensch ist, desto weniger Menschen können ihn verstehen, was dazu führt, dass man sozial isoliert ist, dann nämlich, wenn man absolut keine Begabung für Small Talk hat und diesen als sinnlos, ermüdend und langweilig empfindet. Während sich die meisten Menschen für banale Dinge interessieren und darüber endlos reden, machen sich intelligentere Menschen über wichtigere und komplexere Dinge Gedanken. Sie gehen in die Tiefe, haben einen hohen Anspruch an Details, nehmen wahr, was anderen gar nicht auffällt und meiden alles, was nur die Oberfläche kratzt. Pseudothemen ohne Nährwert sind für sie reine Zeitverschwendung.

Vielen intelligenten Menschen mangelt es an Menschen mit ähnlicher Intelligenz.

Sie isolieren sich dann, auf Grund der Tatsache nicht verstanden zu werden.

Sie wählen aufgrund dessen, dass sie keine Resonanz finden, ihr Einzelgängertum selbst, nach dem Motto: „Besser allein, als schlecht begleitet.“ Ihr unerfüllter Anspruch zwingt sie in die Isolation.

Intelligente Menschen machen zudem immer wieder die Erfahrung, dass sie oft nicht verstanden oder sogar missverstanden werden, dass man ihnen sagt,  sie seien seltsam, kompliziert, überempfindlich und anstrengend.

Wozu sollen sie sich dann austauschen?

In Folge ziehen sie sich, aufgrund wiederholter Zurückweisung, in ihre eigene Welt zurück. Viele intelligente Menschen sind nicht einmal introvertiert, sie finden einfach keine Verbundenheit, sprich Menschen, die ähnlich wahrnehmen, denken und fühlen. Sie sind auch nicht unbedingt sozial inkompatibel, sie genießen Gesellschaft, wenn inspirierende Gespräche stattfinden.

 

Fakt ist auch: Je höher die Intelligenz, umso höher sind in der Regel die Selbstansprüche.  Werden diese nicht erfüllt, wachsen Frust, Enttäuschung und Selbstzweifel. Was wiederum auch zum inneren Rückzug führen kann. Je intelligenter, desto mehr Gedanken sind im Kopf, und das heißt auch, desto mehr wird gegrübelt. Was nicht immer heilsam ist.  

Eine kanadischen Studie mit dem Titel: "Intelligence and emotional disorders: 
Is the worrying and ruminating mind a more intelligent mind?", die den Zusammenhang 
zwischen Intelligenz und emotionalen Störungen untersucht hat, kam zu dem Ergebnis, 
dass das Grübeln tatsächlich ein Grund dafür ist, warum besonders intelligente Menschen 
die Einsamkeit bevorzugen. 
Zudem zeigte die Studie, dass es einen Zusammenhang zwischen Angst- und Depressionen 
mit Intelligenzmessungen gibt. Laut der Studie machen sich Menschen mit hoher Intelligenz 
mehr Sorgen. Infolgedessen haben sie ein höheres Angstniveau und entwickeln häufiger 
Angststörungen wie z.B. die GAS (Generalisierte Angststörung). 
 
Schließlich sind intelligente Menschen oft sensibler, heißt: Verwundbarer. 
Da jeder Kontakt die Möglichkeit beinhaltet, verletzt zu werden, neigen sie zu sozialem 
Rückzug, was zur Vereinsamung führen kann. 

Intelligente Menschen, die noch dazu hochsensibel sind, fühlen sich zudem häufig missverstanden und damit nicht anerkennt und ausgegrenzt.

Daher meiden Sie Gespräche und Kontakte, die negative Gefühle auslösen. 

 

Das Klischee vom intelligenten, glücklichen Einzelgänger kommt bei genauerer Betrachtung ins Wanken. 

Ich kenne, auch durch meine Arbeit, einige intelligente Menschen, die oft einsam und traurig sind. Sie leiden unter einer inneren Einsamkeit, die C.G. Jung einmal so definierte: „Einsamkeit kommt nicht davon, keine Menschen um sich herum zu haben, sondern davon, unfähig zu sein, die Dinge zu äußern, die einem wichtig sind oder seine eigenen Standpunkte zu vertreten, die andere als unzulässig finden.“

Es ist also nicht so, dass hohe Intelligenz uns per se zum glücklichen Einzelgänger macht, und dass sie generell zu einem gelingenden Leben führt, es macht auch nicht unbedingt Spaß allein zu sein. Das Klischee vom intelligenten Einzelgänger ist eine hochkomplexe Sache, es ist u.a. die Reaktion auf die Umwelt, verbunden mit vielen Parametern der Persönlichkeit und der Psyche, wozu übrigens auch die Bindungsangst und Bindungsstörungen gehören, welche dann als „Splendid Isolation des einsamen Genies “ stilisiert und romantisiert werden.

Manchmal ist es auch einfach bequemer intelligenter Einzelgänger zu sein, nach dem Motto: Am Gipfel bleibt die Lage überschaubar.

Mein Fazit: Intelligenz ist leider nicht genug für ein gelingendes Leben.

 

 

 

 

 

Samstag, 11. Januar 2025

Was wachsen soll

 

                                                                      Foto:A.W.

 
Immer, wenn ich gegen etwas kämpfe oder mich etwas widersetze, das ich nicht haben will, bekommen ich mehr davon. Wogegen ich Widerstand leiste, bleibt bestehen. Und ich verstricke mich immer mehr darin.
Man kann nichts erzwingen, was nicht sein soll. Sollte es sein, würde es sein. 
Wenn wir zu hart und zu lange kämpfen und nichts erreichen, ist es Vergeblichkeit.
So macht beispielsweise der Kampf gegen den Krieg keinen Sinn. 
Der Kampf für den Frieden macht Sinn. 
 
Es geht darum, unsere Aufmerksamkeit und unsere Energie auf das zu lenken, was wachsen soll, statt auf das, was wir bekämpfen.
„Was würde ich stattdessen, was ich bekämpfe, gerne haben?“ ist eine gute Frage. 
Damit konzentrieren wir unsere Energie und unsere Emotionen auf das, was wachsen soll.

Dienstag, 7. Januar 2025

Respekt & Respektlosigkeit

 

                                                            Zeichnung: A.Wende


Was ist Respekt?
Respekt ist eine innere Haltung und ein Verhalten im sozialen Miteinander. Das Wort kommt aus dem Latenischen respectus und bedeutet so viel wie Zurückschauen, Rücksicht, Berücksichtigung und bezeichnet eine Form der Wertschätzung und der Achtsamkeit anderen gegenüber, mit anderen Worten: Respekt beinhaltet Achtung vorm anderen und kennzeichnet sich durch höfliches, tolerantes, ehrliches Verhalten.
Respekt bedeutet auch: Wir achten die Würde des anderen.
Wenn sich zwei Menschen begegnen oder eine intime Beziehung haben, gibt es genau drei Möglichkeiten: Beide haben Respekt voreinander und es besteht Harmonie. Beide haben keinen Respekt voreinander, sie verletzen einander. Einer hat Respekt, der andere nicht und verletzt den anderen.
 
Was ist Respektlosigkeit ?
Respekt ist ein Ausdruck der Achtsamkeit.
Respektlosigkeit trägt immer die Missachtung der Würde des anderen in sich.
Sie gehört zum unguten Ton. Sie gehört leider mehr und mehr zum normalen Ton unter Menschen. Respektlosigkeit beginnt bereits in der Kindheit, dann wenn Bindungspersonen und oder Erzieher, die Würde des Kindes nicht achten, in welcher Form auch immer. Respektlosigkeit herrscht u.a. in Familien, in Beziehungen, in Schulen, im Job, auf den Straßen, in der Politik, in der Presse und in Social Media, in jeder Art sozialen Miteinanders. Sie ist uns so vertraut, dass sie von vielen als normal empfunden wird. Aber zugleich fällt vielen von uns auf, dass die Menschen untereinander keinen Respekt mehr haben. 
 
„Die Würde des Menschen ist unantastbar, sagt das Grundgesetz. Das ist natürlich falsch, denn sie wird dauernd angetastet“, schreibt Ferdinand von Schirach in seinem Essay: Die Würde ist antastbar. Tag für Tag tasten Menschen überall auf der Welt die Würde anderer an, im Großen wie im Kleinen. Zu diesem Antasten der Würde gehört auch die Respektlosigkeit.
 
Ob ein Mensch respektvoll gegenüber anderen ist, ist Teil seiner Persönlichkeit. Ebenso wie Respektlosigkeit Teil einer Persönlichkeit ist. 
Respekt ist ein Wert ist, der eng zusammenhängt mit Persönlichkeitsmerkmalen wie Ehrlichkeit, Bescheidenheit, Verträglichkeit, Warmherzigkeit, Freundlichkeit, Gewissenhaftigkeit, Toleranz, Offenheit, Empathie und Verantwortungsbewusstsein. Je mehr ein Mensch über diese Eigenschaften verfügt, desto respektvoller ist sein Verhalten anderen gegenüber. Je weniger dieser Eigenschaften vorhanden sind, desto wahrscheinlicher verhält sich ein Mensch respektlos anderen gegenüber.
Immer respektvoll zu bleiben ist nicht einfach, nobody is perfect.
Es kommt in Beziehungen immer wieder zu Konflikten, Streit und Missverständnissen. Hier kommt es darauf an, wie wir dann miteinander umgehen – im besten Falle im gegenseitigen Respekt. Dieser beinhaltet nicht nur die Würde des anderen zu achten, sondern auch seine Sichtweisen, seine Argumente und seine Werte und es bedeutet: Ambivalenzen auszuhalten. Wenn aber immer wieder oder permanent Respektlosigkeit, Kränkungen und Verletzungen vorkommen, ist es Zeit eine gesunde Grenze zu setzen – der eigenen Würde und des eigenen Seelenheils wegen. 
 
Ein Mensch, der uns immer wieder respektlos behandelt, tut uns nicht gut. Wir können tausend Gründe dafür finden, warum er das tut, es ändert nichts daran, dass uns dieses Verhalten Schaden zufügt.  
Wenn wir diesen Menschen wiederholt darauf hinweisen, dass uns seine Respektlosigkeit verletzt und er keinen guten Willen zeigt sein destruktives Verhalten zu ändern, ist es Zeit uns von diesem Menschen zu distanzieren oder abzuwenden, es sei denn, wir gehören zu der oben genannten Kategorie: Beide haben keinen Respekt voreinander, sie streiten und verletzen einander.
Respektlosigkeit im menschlichen Miteinander ist immer unheilsam. Sie verhindert, dass sich Menschen gegenseitig gut tun. Respektlos behandelt zu werden, verursacht emotionalen Stress, denn respektloses Verhalten schmerzt, es abzuwehren, kostet Kraft und Energie. Wenn wir auf dem Weg der Genesung sind, wissen wir das. Wir wenden uns ab, um unseres Seelenheils willen. Das ist Selbstfürsorge. Das ist Respekt vor uns selbst.
 
Innere Freiheit beginnt in dem Moment, in dem wir aufhören, andere unsere Gefühle kontrollieren zu lassen.
 
 
Angelika Wende

Samstag, 4. Januar 2025

Symbole


 


Der Raum in dem wir leben, sagt viel über uns selbst aus.
Wenn wir eine fremde Wohnung zum ersten Mal betreten, sehen wir mit welchen Dingen ihr Bewohner sich umgibt und diese Dinge sagen etwas über seine Art zu leben aus.
Wir erkennen, ob er Sinn für Schönheit, Harmonie und Kunst hat, ob er eher sachlichen Kühle mag, weil ihm Struktur und Ordnung wichtig sind, ob er chaotisch ist, kreative Unordnung mag und vieles mehr. Auch die Farben, in denen ein Raum gestaltet ist, sagen einiges über seinen Bewohner aus.
Räume sprechen über ihre Symbolik und diese macht etwas mit uns.
Gestern habe ich mir die Zeit genommen, den Raum in dem ich lebe und arbeite, in Ruhe zu betrachten. Ich bin aufmerksam durch jedes Zimmer gegangen und habe ihn mir genau angesehen. Alles was herumsteht, von den Möbeln bis hin zu den Bildern, die an der Wand hängen. Ich habe mich gefragt, ob mir gefällt, was ich sehe, ob es noch zu der passt, die ich jetzt bin, ob es zu meinen Vorstellungen, meinen Werten und zu meiner Art zu leben, passt.
Ich sah Dinge, die mir nicht mehr gefallen und die ich nicht mehr brauche. Ich sah Dinge, mit denen ich Vergangenes verbinde, was mir nicht guttat und deren Symbolik unschöne Erinnerungen in mir auslöst. Von diesen Dingen habe ich mich getrennt.
Ich habe den Raum befreit von allem, was mich belastet, um ihn frei zu machen, für das, was ich jetzt in mein Leben einladen will. Es tat gut.
 
Wenn du magst, kannst Du achtsam durch Deine Räume gehen und Dich fragen:
Was bedeutet das, was bei mir im Raum ist, symbolisch für mich?
Welche Gefühle löst es in mir aus.
Welche Gedanken?
Wirkt es ausgleichend?
Stärkt es mich?
Freue ich mich dich daran, wenn ich es sehe?
Will ich diese Energie noch in meinem Raum?
Welche unterstützende Energie will ich jetzt in meinem Raum?
Und: wie kann ich sie durch Symbole herstellen?
Viel Freude dabei!
 
Angelika Wende