Zeit, ein Gut, das nicht nur für uns selbst, sondern auch für andere von großer Bedeutung ist. Achtsamkeit darauf, wie wir unsere Zeit nutzen und sie verbringen ist für mich ein Teil der Selbstachtung und der Selbstfürsorge. Ich weiß darum wie kostbar meine Lebenszeit ist. Ich weiß, sie ist endlich. Ich gehe bewusst und fürsorglich mit ihr um. Vor allem, ich verschwende sie nicht an für mich sinnlose Dinge und nicht an Situationen und Menschen, die mir nicht gut tun.
Aber was ist mit dem Achten der Zeit anderer Menschen?
Dessen sind sich viele nicht bewusst.
Immer wieder erlebe ich z.B., dass Menschen mir eine Mail schreiben und sich einen Termin für ein Erstgespräch wünschen. Ich schreibe zeitnah zurück und plane Zeit für diese Menschen ein. Und dann passiert Folgendes: Sie antworten nicht auf meine Rückantwort, sie sagen eine Stunde vor dem vereinbarten Termin ab, sie erscheinen erst gar nicht oder sie rufen mich zum Termin an und meinen, sie hätten jetzt eine Lösung für sich gefunden und ob ich trotzdem ihr Problem anhören will. Andere vereinbaren Sitzungen und sagen sie nicht ab. Ich sitze dann da und habe eine Stunde Zeit, die ein anderer hätte brauchen können. Oder ich bekomme lange Mails, in denen mir Menschen ihre Probleme schildern und mich fragen, ob ich eine Lösung für sie habe - kostenlos. Ich gebe hier so viel for free, und nein - meine Unterstützung ist nicht kostenlos. Sie hat ihren Wert und der ist unter anderem auch - meine Zeit. An dieser Stelle: Ich freue mich über jede(n) neue(n) KlientIN, aber bitte nur wenn eine ernsthafte Absicht besteht.
Das Achten der Zeit anderer ist ein Zeichen von Respekt und Wertschätzung.
Es hat Auswirkungen auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und die Gesellschaft insgesamt. Wenn wir die Zeit anderer Menschen achten, zeigen wir, dass wir sie selbst, ihre Arbeit, ihre Verpflichtungen und ihre Prioritäten respektieren. Indem wir pünktlich zu vereinbarten Terminen erscheinen oder Fristen einhalten, signalisieren wir, dass wir die Zeit des anderen schätzen und ihren Wert achten.
Respekt ist die Grundlage für jede gesunde Beziehung, sei es im persönlichen oder im beruflichen Kontext.
Leider geht der Respekt immer mehr flöten während Selbstbezogenheit und Missachtung Hochkonjunktur haben, nicht nur was die Zeit anderer angeht. Das Respektieren der Zeit anderer ist essenziell für eine klare und wertschätzende Kommunikation. Wenn wir sehen, dass unsere Zeit geschätzt wird, sind wir eher bereit, offen zu kommunizieren. Dies führt zu einer besseren Zusammenarbeit und einem produktiveren Austausch, von was auch immer. Indem wir die Zeit anderer achten, stärken wir das Vertrauen in Beziehungen. Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sind zudem entscheidend, um ein positives, vertrauenswürdiges Bild von uns selbst zu vermitteln. Wir Menschen neigen dazu, denen zu vertrauen, die unsere Zeit respektieren. Wenn Termine pünktlich starten und enden, können alle Beteiligten ihre Zeit besser planen und nutzen.
Indem wir die Zeit anderer respektieren, lernen wir auch, unsere eigene Zeit mehr zu schätzen.
Wenn wir erkennen, wie wertvoll Zeit für andere ist, werden wir uns bewusster darüber, wie wir unsere eigene Zeit nutzen und investieren. Dies fördert einen verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen Zeit und diese ist kostbar und endlich, je mehr davon vergeht.
Der achtsame Umgang mit der Zeit anderer trägt zudem zur Schaffung einer positiven Kultur in Gemeinschaften bei. Wenn Menschen spüren, dass ihre Zeit respektiert wird, führt dies zu einer Atmosphäre, in der sich alle wohl fühlen.
Durch das Respektieren der Zeit anderer entwickeln wir ein besseres Verständnis für die Herausforderungen und Verpflichtungen, mit denen andere konfrontiert sind. Dieses Einfühlungsvermögen fördert zwischenmenschliche Verbundenheit, gegenseitige Wertschätzung, Respekt und Vertrauen, was letztlich zu einem gelingenderem, harmonischeren menchlichen Miteinander führt. Indem wir die Zeit anderer wertschätzen, schaffen wir ein Feld, in dem alle Beteiligten gedeihen können.
„Es gibt Diebe, die nicht bestraft werden und einem doch das Kostbarste stehlen: die Zeit.“
Napoleon
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