Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!" , so steht es in der Bibel.
Liebe achtet auch auf sich selbst.
Selbstbezogenheit hat damit nichts zu tun, das ist keine Selbstliebe.
Nur wenn ich mich selbst annehmen kann, nur wenn ich fähig bin mein Wesen in meiner Ganzheit, mit Licht und Schatten, in liebevoller Güte anzunehmen, bin ich überhaupt fähig das auch bei anderen zu tun. Ich arbeite jetzt seit fast zwanzig Jahren mit Menschen. Die meisten von ihnen leiden unter mangelnder Selbstliebe und Selbstwertschätzung und zugleich unter einer ungesunden Selbstbezogenheit. Je weniger Menschen sich selbst lieben, desto unzufriedener sind sie mit sich selbst. Sie behandeln sich selbst nicht gut. Wer sich selbst nicht mit liebevoller Güte begegnen kann, kann das auch anderen gegenüber nicht.
Selbstliebe ist so ein großes Wort, sagen manche.
Ja, das ist es, weil die Liebe zu uns selbst in der Tat etwas Großes ist.
Selbstliebe ist kein Egoismus, sie ist die Basis dafür anderen gegenüber mitfühlend, authentisch, gütig, fürsorglich, wertschätzend und liebevoll zu sein. Die liebevolle Beziehung mit uns selbst ist die Voraussetzung für liebevolle Beziehungen mit anderen und der Welt.
Wir können nur nehmen, was wir geben.
Der Buddha lehrte, dass wir selbst, ebenso wie jeder andere und jedes Wesen im Universum, unsere Liebe und Zuneigung verdienen. Er lehrte, dass wahre Liebe mit Selbstmitgefühl beginnt und dass die Fähigkeit, uns selbst anzunehmen und zu lieben, der Schlüssel zu erfüllenden Beziehungen ist. Diese liebevolle Beziehung zu uns selbst aufzubauen, ist das Ziel aller Heilungsarbeit.
„Was würde die Liebe für Sie wollen?“, frage ich manchmal KlientInnen, die sich selbst klein und schlecht machen.
Eine Frage, die wir uns dann stellen können, wenn wir wieder einmal dabei sind uns selbst lieblos zu behandeln.
"Die meisten Menschen sehen das Problem der Liebe in erster Linie als das Problem, geliebt zu werden, statt zu lieben und lieben zu können."
Erich Fromm
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