Sicherheit ist ein psychologisches Basisgefühl. Der Wunsch nach Sicherheit ist als existenzielles Bedürfnis tief in uns Menschen verankert. Der Wunsch zu wissen ist der Wunsch nach Sicherheit. Wissen schafft das Gefühl von Sicherheit. Je mehr wir über etwas wissen, desto besser können wir uns selbst, unsere Umgebung, Situationen und andere Menschen einschätzen. Das Gefühl von Sicherheit ist ein entscheidender Faktor, wenn es um unser emotionales Wohlbefinden und unsere emotionale Stabilität geht. Je unsicherer ein Mensch sich fühlt, desto mehr Angst hat er. Sein Nervensystem ist ständig übererregt, er verliert die Klarheit – er wird unsicher im Denken, Fühlen und Handeln. Er trifft keine sicheren Entscheidungen. Eine Traumafolge ist zum Beispiel der ständige Versuch Sicherheit herzustellen, nachdem ein maximaler Kontrollverlust erlebt wurde. Ständige Unsicherheit hat eine Vielzahl negativer Auswirkungen, darunter Stress, Angst und Zwänge, Depressionen, Sucht.
Jeder Mensch braucht einen sicheren Raum, auch und besonders in sich selbst.
Sicherheit gibt uns das Gefühl von Halt, dass das Leben gestaltbar und beeinflussbar ist und die Dinge weitgehend berechenbar und verlässlich. Sicherheit stärkt das Gefühl von Vertrauen. Sie ist die Basis um überhaupt zu vertrauen – in uns selbst und in andere, in Beziehungen ebenso wie im kollektiven Miteinander. Sicherheit ist für die politische und soziale Stabilität jeder Gesellschaft von grundlegender Bedeutung. Sicherheit hängt mit Kohärenz zusammen. Kohärenz ist die subjektive Einschätzung, dass das Leben verständlich, handhabbar und sinnvoll ist. Ein starkes Kohärenzgefühl wiederum schafft das Gefühl von Sicherheit.
Ohne das Gefühl von Sicherheit kommt Bodenlosigkeit.
Die Seele trudelt im leeren Raum.
Es ist wichtig das Gefühl von Sicherheit in uns selbst zu finden.
Nur wir selbst können uns Sicherheit und Klarheit geben. Je weniger zerrissen und innerlich ambivalent wir sind, je gefestigter wir in uns selbst sind, je mehr wir innerlich in Balance und mit uns selbst im Reinen sind, umso resilienter und umso flexibler sind wir, wenn die äußere Sicherheit zerbröselt. Je mehr wir in uns selbst angekommen sind, desto ruhiger wird es in unserem Kopf, umso selbstsicherer und umso klarer sind wir, umso besser können wir mit Unsicherheiten umgehen, uns ihnen stellen und unser Leben so gestalten, dass wir auch in unsicheren Zeiten den Halt nicht verlieren.
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