Montag, 29. Februar 2016

Vom Umgang mit der Schlechtigkeit

Ich werde traurig und wütend, wenn ich sehe, dass Menschen anderen Menschen bewusst Schlechtes tun. Und damit meine ich nicht nur die großen Schlechtigkeiten, die Menschen Menschen antun, ich meine auch die kleinen miesen Schlechtigkeiten, die Menschen Menschen antun. Diese kleinen fiesen boshaften Machtdemonstrationen zum Beispiel, die still und leise vor sich gehen, mit der Absicht einem anderen zu zeigen, wer das Sagen hat oder wer der Herr im Haus ist. Diese miesen kleinen Dinge, die getan werden, um den anderen zu verletzten oder leiden zu lassen.

Ich wünsche mir dann oft ich wäre ein Samurai und könnte mein Schwert ziehen und dem Schechten eins überziehen auf dass es begreift, wie es sich anfühlt, anderen Leid oder Schmerz zuzufügen.
Ich muss gestehen, dass ich in Gelassenheit, ob solcher Schlechtigkeiten, noch nicht gut bin.

Oh oh, das sind keine guten Gedanken und wenn ich solche unguten Gedanken denke, sage ich auch sofort innerlich Stop zu mir, denn ich will so nicht sein und ich weiß mittlerweile sehr gut, dass das, was ich denke, mein Sein ziemlich beeinflusst.

Was also, wenn ich erfahre, dass einem Menschen, noch dazu einem, den ich liebe, Schlechtes getan wurde ? Ihn rächen? Mit bösen Worten auf den einreden, der ihm das Schlechte angetan hat? Aus Erfahrung weiß ich, es ist sinnlos. Menschen, die anderen bewusst schaden haben keine Einsicht, im besten Fall leugenen sie, was sie getan haben oder behaupten, es sei ihnen gar nicht bewusst gewesen, was sie getan haben oder sie hätten es nicht mit Absicht getan. Menschen, die anderen Schlechtes tun lügen, und sie lügen dazu auch noch schlecht. Und meistens sind sie auch noch feige und würden um nichts in der Welt zugeben Schlechtes getan zu haben.

Diese Menschen zur Rede stellen: ganz schlecht. Es bringt nichts, außer dass man sich selbst noch wütender und ohnmächtiger fühlt und die Schlechtigekit des Anderen so auch noch Macht über uns gewinnt, weil wir diese Gefühle haben.

Was also macht Sinn, wenn nicht das Samurai Schwert oder die bösen Worte?

Nichts davon macht Sinn, weil wir damit diesen Menschen Macht über uns geben. Wir geben ihrer Schlechtigkeit Macht über uns, indem wir gegen sie angehen. Der Einzige den wir verletzen sind wir selbst, denn der Andere wird weder annehmen was wir sagen, noch Einsicht haben, noch sich wandeln. Er ist was er ist und wir prallen an der glatten Wand der Ignoranz ab und und rutschen tief in schlechte Gefühle und damit schaden wir allein uns selbst. Wir machen weder das geschehene Schlechte ungeschehen, noch können wir Weiteres verhindern. Wir haben keinen Einfluss auf Andere.

Aber wir haben Einfluss auf uns selbst, auf unsere Gedanken und damit auf unsere Gefühle.
Ich werde das Samuraischwert also stecken lassen.Ich werde das tun, was das einzig Hilfreiche ist und zwar: Das Schlechte beim anderen lassen. Wie das geht?

Ein Freund hat mir kürzlich einen wunderbaren Text geschickt. Ich möchte ihn mit Euch teilen: 
"Tatsächlich können uns Menschen sehr Vieles beibringen. Indem sie etwas Schlechtes tun, können sie uns beispielsweise lehren, nicht so zu handeln." 
Alexander Berzin aus: Selbst-Transformation durch Training der Geisteshaltung


Das heißt nicht, dass wir uns alles gefallen lassen. Es heißt aber, dass wir lernen können, unsere Gedanken sauber halten von der Schlechtigkeit der anderen, es heißt: Gutes aus dem Unguten zu lernen und es zu tun, uns und anderen, wann immer wir können. 
Ich werde mein Samuraischwert entsorgen.

 








2 Kommentare:

  1. Puh, ja... da hab ich auch so ganz arg meine Probleme mit. Mein Gerechtigkeitssinn (Widder...) schreit da laut auf und will polternd und schreiend diese Ungerechtigkeit beenden. Nützt aber alles nix, genau wie du sagst.

    Vielleicht kann ich mein Samuraischwert zusammen mit deinem in die Tonne werfen ;-) Ich arbeiten dran.

    Herzlichst
    Linda

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  2. möge es dir gelingen!

    ich bin auch widder ;-)

    lieben gruß,
    angelika

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