Montag, 22. Februar 2016

Wenn das Vertrauen gebrochen ist ...


Foto: AW

Gegenseitiges Vertrauen verbindet und hält Menschen zusammen. Das gilt in jeder Art von Beziehung, besonders aber in Partnerschaften. Wären wir nicht zu der Annahme fähig, dass uns ein vertrauter Mensch wohlgesonnen ist und uns nichts Ungutes zufügen will, wären wir nicht fähig überhaupt zu lieben. Vertrauen ist die Basis jeder Liebe. Wird dieses Vertrauen, wodurch auch immer, missbraucht oder verletzt, empfinden wir das als sehr schmerzhaft. Nicht nur unser Glaube an den anderen wird zerstört, auch der Glaube an die Beziehung selbst und was sie einmal für uns war, ist zerstört. Es ist als würde ein Haus, das unser Zuhause war, von Innen heraus in sich zusammenfallen.

Eine Studie hat gezeigt, dass die Folgen eines als massiv empfundenen Vertrauensbruchs ähnliche Ausmaße annehmen können wie eine posttraumatische Belastungsstörung. Besonders trifft das Menschen, deren Urvertrauen schon in der Kindheit erschüttert oder missbraucht wurde.

Was nach einem Vertrauensbruch bleibt sind nicht allein Wut, Schmerz und Enttäuschung,
Es bleiben oft auch Selbstzweifel, das Gefühl nichts wert zu sein und ein generell zerstörtes Vertrauen in andere Menschen. Wer in einer ihm wertvollen Beziehung einen Vertrauensbruch erfahren hat, kann unter Umständen sehr lange, vielleicht sogar für den Rest des Lebens unter diesem Vertrauensbruch leiden. Er ist nicht mehr in der Lage anderen, z.B. zukünftigen Partnern, uneingeschränkt Glauben zu schenken. Er verschließt sein Herz um nicht mehr verletzt zu werden.

Um über einen erlittenen Vertrauensmissbrauch hinweg zu kommen, braucht jeder Mensch Zeit. Je senisbler er ist, desto länger wird er brauchen.

Aber was hilft, was ist der Weg aus der Enttäuschung?
Die Erfahrung sagt, es hilft nicht sich zu sagen: Enttäuschung ist das Ende der Täuschung. Die Erkenntnis, dass man sich im Anderen getäuscht hat, verschlimmert das Ganze oft noch. Es ist erschütternd für einen Menschen, wenn er glauben muss, dass er sich über Jahre hinweg hat täuschen lassen. Das führt zu noch mehr Selbstzweifeln oder sogar zu Selbstverurteilung.

Es ist aber hilfreich sich zu sagen: Ich habe vertraut.
Die Tatsache, dass der Andere dieses Vertrauen missbraucht, liegt nicht in unserer Verantwortung und nicht in unserer Macht. Damit lassen wir den Missbrauch beim Anderen und verlassen die Rolle des Opfers.

Dennoch es gibt kein Rezept, das hilft diese Verletzung zu heilen. Einigen Menschen hilft es unter Menschen zu gehen oder sich abzulenken. Andere wiederum brauchen eine Zeit des Rückzugs um den Schmerz zu überwinden. Aber was auch immer wir tun um einen Vertrauensbruch zu verarbeiten, wir sollten dennoch nicht vergessen gut für uns selbst zu sorgen und uns nicht noch selbst zusätzlich zu schaden, nur weil ein anderer Mensch uns Schaden zugefügt hat. Und wir sollten darauf Acht geben, dass am Ende nicht die Einsamkeit unser einziger Bergleiter wird.


Verborgene Gefühle
hinter einer Mauer aus Schweigen
Angst vor Verletzung
darum kein Wort zu viel
nicht glücklich
aber scheinbar unverletzt
doch der Schein trügt
du verletzt dich selbst
und die Wunde heißt 
Einsamkeit.

(Autor unbekannt)

 

Zwischen zwei Menschen, die sich lieben sollte es keine Geheimnisse geben,
sonst ist Liebe unmöglich.
Heimlichtuerei ist ein Machtspiel, es hat in der Liebe nichts zu suchen.
Ihr solltet für einander völlig transparent sein. Dann werdet ihr mit der Zeit sehen, wie ihr gemeinsam in ein größeres Einssein hineinwachst.
Osho

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