Der Mensch ist ein handelndes
Wesen, das von seinen Erfahrungen, Wahrnehmungen und Empfindungen dominiert
wird. Alle Erfahrungen, die wir in unseren Leben gemacht hat, verdichten
sich zu einem begrenzten Feld von Wahrnehmung. Dieses Feld wird zu unserer Realität.
Entsprechend dieses Wahrnehmungsraumes fühlt, denkt, bewertet und handeln
wir. Das nennt man Selbstkonzept.
Das Bewusstsein über uns selbst, über unsere Fähigkeiten, unsere Potenziale und Eigenschaften, über unsere Stärken
und unsere Schwächen lernen wir in der Kindheit durch die Botschaften unserer Bezugspersonen.
Aber schon bevor ein Kind
sprechen lernt und Sprache überhaupt verstehen kann, erfährt es durch die Art,
wie die Eltern es behandeln, ob es geliebt wird oder nicht. Die Botschaften der Bezugspersonen, ob nonverbal
oder verbal, prägen das Selbstkonzept eines Kindes, vom ersten Moment an, wo es
auf der Welt ist.
Ein positives Selbstkonzept entsteht durch Liebe und
Anerkennung. Wer beides als Kind nicht erfahren hat, leidet ein Leben lang
unter einem instabilen Selbstkonzept.
Ein Mensch mit einem
überwiegend positiven Selbstkonzept ist offen für neue Erfahrungen, die ihn
bereichern. Menschen mit einem negativen
Selbstkonzept dagegen versuchen ihr unsicheres Selbstkonzept zu
verteidigen um das Wenige, das sie haben, zu schützen. Sie haben Angst vor
jeder neuen Erfahrung, denn diese könnte
ihr Selbstkonzept gefährden und noch mehr in Frage stellen. Neues wird von
diesen Menschen als bedrohlich empfunden und deshalb abgewehrt. Sie bleiben im innerseelischen Raum der Kindheitsbotschaften und der Glaubensmuster, die man ihnen über sie
beigebracht hat, stecken, unfähig diesen Raum zu erweitern, den man ihnen damals
gesteckt hat.
Das zu verändern, diesen Raum
zu erweitern, empathisch, verstehend und mit viel Geduld, ist eine der großen
Aufgaben, wenn eine Persönlichkeitserweiterung und damit ein stabileres,
positiveres Selbstkonzept das Ziel sind.
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