Samstag, 5. Januar 2013

Unsere eigene Schöpfung I



Wir sprechen von Schutzengeln, wenn eine lebengefährliche Situation gut aus ging. Dann sagen wir, da hatte ich, du, er, sie, es .... einen Schutzengel. Aber glauben wir wirklich, dass es Engel gibt. Und wenn es sie gibt, was sind sie ihrem Wesen nach?

Ich bin mir sicher, in meinem Leben ist mir mindestens einer von ihnen in Menschengestalt begegnet. Jedenfalls habe ich diese Begegnung, die vor vielen Jahren in einem Moment stattfand, nachdem ich Gott eindringlich um Hilfe gebeten hatte, als solche intuitiv wahrgenommen. Beweisen kann ich es nicht und das muss ich auch nicht. Es ist meine Wahrheit und das ist das Entscheidende. Es ist dieses tiefe innerere Wissen, das uns Kraft gibt und uns hilft, auf unserem Weg durch das eigene Leben, den kein anderer für uns geht.

Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott, so steht es geschrieben.
Ich bin mir sicher, Gott ist es egal, wie und auf welche Weise wir uns helfen.
Was zählt ist - dass wir es tun. Also Engel hin oder her, wenn uns der Glaube an Engel hilft, uns selbst zu helfen, so ist allein das das Entscheidende, weil es einen Effekt hat - einen heilsamen nämlich. Und wer heilt hat Recht und heilsame Energie.

Das Wesen der Engel ist das Wesen von Energie, angesiedelt auf einem sehr hohen Niveau. Diese engelhafte Energie entspricht der resonanten Antwort unseres Dialoges mit dem Göttlichen, mit unserem Höheren Selbst. Eine Instanz, der wir uns oft nicht bewusst sind, oder an die wir nicht glauben wollen, oder zu der wir den Zugang verloren haben, oder die wir verleugnen, weil wir Angst haben vor unserer eigenen Macht. Die Macht die wir nicht anerkennen, weil unsere Glaubensmuster, gesellschaftliche, emotionale und soziale Prägungen und Konditionierungen unsere spirituelle Kreativität blockieren. Dabei sind wir sind alle Geschöpfe des Schöpfers, auch wenn manche von uns Störungssymptome aufweisen.

Was würde Gott sich für uns wünschen?
Das Beste! 
Unsere schöpferische Energie würde Gott uns wünschen, denn in ihr liegt das gestalterische Potential von Lebenskraft, von Liebe, von Vitalität und Energie.

Alles ist Energie in Bewegung. Sie fließt immer und überall, in uns und um uns herum. Auch unsere Gedanken sind Energie, die fließt. Wir haben die Fähigkeit Energie in Materie zu verwandeln - das ist Schöpfertum. Alles basiert auf Aktion und Reaktion, nicht nur unsere Handlungen, auch, was wir denken, unterliegt diesem Prinzip.

Was wir bewusst und unbewusst an starker Energie aussenden trifft auf einen Resonanzboden. Je stärker ein Gedanke ist, destö stärker schwingt sein Resonanzboden, im Guten wie im Bösen. Entscheidend für die Wirkung der Gedanken und für die Art der Resonanz ist das Unbewusste. Unsere Gedanken und Gefühle werden zu neunzig Prozent aus den Unbewussten gespeist. Nur etwa zehn Prozent von dem, wie wir als Person agieren, ist vom Bewusstsein gesteuert. Dies hat die Hirnforschung längst hinlänglich erwiesen.

Wenn wir also bewusst positiv denken wollen, in unserem tiefsten Unterbewussten aber von etwas ganz anderem überzeugt sind, wird uns das Positive nicht begegnen, sondern vielmehr das, was wir unbewusst glauben.
Glaube versetzt Berge. Fragt sich nur welcher Glaube? Der, den wir denken wollen oder der, der uns denkt. So gesehen stimmt das mit der Kraft der Gedanken. Wir erfahren im Leben, was wir von uns selbst denken und woran wir im tiefsten Unbewussten glauben - das Schicksal außen vor gelassen. Was mit enormer Energie im Außen wirkt und wie ein Bumerang zu uns zurückkommt, sind unsere unbewussten Überzeugungen. Die Glaubensmuster, die tief in uns verankert sind, suchen sich resonante Erfahrung um sich selbst zu bestätigen und sich zu erfüllen. Übertragen auf den Glauben an Engel als hilfreiche Wesen, bedeutet das: Wir erschaffen diese hoch schwingende Energie selbst und zwar mittels unserer tiefen inneren Überzeugung, dass sie existieren. Wir treten in Resonanz mit dem schöpferischen Prinzip. Täten wir das öfter, wären wir weiter in unserer individuellen und kollektiven Entwicklung. Ich bin überzeugt davon, dass jeder Mensch alle Antworten auf die wesentlichen Fragen, die ihn selbst angehen, in sich trägt. Es sind Bewusstsein, Ratio und Ego, die uns ablenken, damit wir die Botschaften unseres Wesenskerns und das Wissen unseres Höheren Selbst, nicht hören.  

Man stelle sich das einmal vor - es sind neunzig Prozent, die wir überhören, überfühlen, überdenken, überreden. Es sind neunzig Prozent von dem, was uns ausmacht, die wir ignorieren und denen wir zuwider handeln.
In einer immer lauter und fordernder werdenden Welt kein Wunder. Aber wenn es uns gelingt, uns immer wieder aus dieser lauten Welt zurückzuziehen, in die Stille mit uns selbst, lernen wir in Kontakt mit dem schöpferischen Prinzip zu treten. Wenn wir es zulassen und in unserer göttlichen Energie schwingen, finden uns alle Antworten. Sie finden uns, wenn wir in den Dialog mit dem Universum treten, was nicht mehr und nicht weniger bedeutet - als die All-Eins Energie, das Ganze, das allumfassende Wissen, die schöpferische Energie -  spüren und zulassen wollen.

Aber das geschieht nicht einfach so. Das bedeutet nicht, eine Entscheidung zu treffen, nach dem Motto - so jetzt verbinde ich mich mal mit dem Universum. Es bedeutet Arbeit in Form von Übung. Jeden einzelnen Tag. Wir können unser Bewusstsein trainieren wie einen Muskel. Wir können lernen, darauf zu achten, was aus der Stille nach oben dringt, aus der Stille in uns selbst. Es kann Jahre dauern,bis wir das können und wenn wir es können, braucht es wiederum Zeit, die wir uns nehmen, um "auf" diese Stimme zu hören.


Erst wenn wir uns mit unserem Höheren Selbst verbinden, denn aus ihm spricht diese Stimme, sind wir im Vertrauen und in "Sicherheit" - und damit meine ich: Sicher in und bei uns selbst.


Unser Bestreben nach Beziehung steht uns dabei nicht selten im Weg. Es steht zwischen uns und uns selbst. Wir suchen Beziehungen primär im Außen, zu anderen Menschen, sogar zu Beschäftigungen und Dingen -  und verwenden viel zu wenig oder gar keine Zeit um eine Beziehung mit uns selbst aufzubauen. Die meisten von uns halten das Alleinsein nicht besonders gut aus. Sie beschäftigen sich immerzu mit etwas, sie schalten den Fernseher oder Musik, surfen im Netz, gehen ins Sportstudio, in die Kneipe oder nebeln sich mit Alkohol und Zigarettenqualm ein, und, und. Und alles, um nicht bewusst mit sich selbst sein zu müssen, alles, um die innere Stimme nicht hören zu müssen.

Zu viel Beziehung zum Außen und zu viel Ablenkung vom eigenen Inneren führt mit der Zeit zum Überfremdet werden.
Je mehr Fremdes wir ins Eigene lassen, desto fremder werden wir uns selbst.
Die Folge ist Selbstverlust. Um uns mit der Schöpferkraft zu verbinden, ist es notwendig eine Beziehung zu uns selbst zu haben.



Fortsetzung folgt ...




5 Kommentare: