Mittwoch, 13. September 2023

Selbstverliebtheit versus Selbstliebe

 
 
                                                   Zeichnung: A.Wende
 
 
Selbstverliebtheit
ist Ichbezogenheit, Selbstzentrierung, Egozentrik, Egoismus, Egomanie, in ausgeprägter Form Narzissmus, der anderen schadet.
Der selbstverliebte Mensch hält sich für besser als andere und stellt sich und seine Bedürfnisse über andere.
Er nimmt keine Rücksicht und braucht und benutzt andere für seine Zwecke.
Er besitzt kaum oder keine Empathie und kein Mitgefühl.
Im Zentrum der Selbstverliebtheit stehen das Begehren, die Anhaftung, das Haben-Wollen, die Gier, der Neid.
Der Selbstverliebte braucht ständig andere, die ihm seinen Wert spiegeln. Er giert nach Bewunderung und Bestätigung.
Er kann, trotz der Abhängigkeit von anderen, nur schwer emotionale Verbundenheit mit anderen aufbauen, keine echte Nähe herstellen und sie nicht halten.
Er hat keine Verbindung zu seinem Inneren Kind.
Selbstverliebtheit ist im Mangelbewusstsein. Das Herz ist verschlossen für sich selbst und andere. Sie richtet sich ins außen und bezieht ihre Energie von außen.
Selbstverliebtheit sagt: „Ich, ich, ich.“
 
Selbstliebe
bedeutet sich selbst anzunehmen wie man in seiner Ganzheit ist, den eigenen Wert zu kennen, sich seiner selbst bewusst sein und sich selbst zu vertrauen.
Wer sich selbst liebt, ist nicht abhängig von der Wertschätzung, Anerkennung und Zuneigung anderer um sich als liebenswert zu empfinden.
Er benutzt andere nicht um sich besser zu fühlen.
Er vergleicht sich nicht mit anderen.
Er kann gut für sich selbst sorgen und ist sein bester Freund.
Er achtet und respektiert sich selbst.
Er ist sich selbst und seinen Werten treu.
Er kennt seine Grenzen und kann sich auf angemesse Weise abgrenzen, wenn es nötig ist.
Er ist authentisch, was heißt, dass seine Gedanken, Gefühle und Handlungen übereinstimmen.
Er hat Selbstmitgefühl und fühlt sich geborgen in sich selbst.
Er besitzt emotionale Stabilität und weiß, was ihn von Innen hält.
Er hat eine liebevolle Verbundenheit mit seinem Inneren Kind.
Selbstliebe bedeutet nicht, wie viele meinen, dass wir niemand brauchen, sondern, dass wir auch allein gut zurechtkommen, wenn da niemand ist, der unsere Bedürfnisse erfüllt.
Wir sind nicht im ungesunden Mangelbewusstsein.
Selbstliebe kommt von Innen und richtet sich nach Innen. Sie schadet keinem. Sie hat ein offenes Herz für sich selbst und für andere.
Wer sich selbst Empathie, Mitgefühl und liebende Güte entgegenbringt wird dies auch anderen gegenüber empfinden.
Wie Innen so außen.
Selbstliebe sagt: "Ich, du, wir."

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