Donnerstag, 21. September 2023

Ach, wenn doch ...





 

Wünsche, Träume, Vorstellungen, Beziehungen, alles kann zerbröseln. 
All das sind Enttäuschungen.
In der Psychologie sprechen wir bei enttäuschenden Lebensumständen von Nicht-Ereignissen.
Es blieb etwas unerfüllt. Es bleibt etwas unerfüllt.
Es ist einfach nicht passiert. Es passiert einfach nicht.
Aber einfach ist es eben nicht.
Es schwer anzuerkennen, das manches für uns einfach nicht vorkommt. Und weil das so schwer ist, verlegen wir uns auf das Hoffen, aber das gewünschte Ereignis ereignet sich partout nicht.
Vielleicht geschieht es ja doch noch. Vielleicht nicht.
„Vielleichtchen“, wie ich es nenne, sind anstrengende Schwebezustände, die uns verdammt viel Energie kosten. Verschwendete Energie. Lebensenergie, die sich selbst auffrisst.
 
Nicht-Ereignisse sind frustrierend.
Und weil sie so frustrierend sind, wählen wir die Hoffnung, mit dem Resultat immer wieder enttäuscht zu sein. Ein Auf und Ab, in dem wir niemals inneren Frieden finden.
Der Focus ist irgendwo in der Zukunft, aber nicht im Jetzt. Wir leben drüber, ins Blaue hinein, voller brennendender Sehnsucht im Herzen, präsent im Jetzt sind wir nicht.
Wenn wir uns weigern anzuerkennen, dass dies oder jenes für uns einfach nicht (mehr) erreichbar ist, ist das ein sehr ungutes Lebensgefühl, das bitter und traurig machen kann.
„Ach, wenn doch ..."
Ein Ach, ein Weh im Herzen, das immer wieder aufflackert, damit lebt es sich „ach“ so schwer.
Was wenn wir demütig akzeptieren könnten, dass eben nicht alles ist oder kommt, wie wir es gerne hätten und aus dem, was wir haben, und dem was ist, das Beste machen?
Dann hat der Kreislauf aus Hoffen und Enttäuschung ein Ende. Wir kommen zur Ruhe.
Ach, wie erholsam.

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