Dienstag, 21. April 2015

Nicht willkommen



Das Grundgefühl nicht willkommen zu sein ist so alt wie du, so alt, wie der Tag, an dem du nicht mit liebenden Augen willkommen geheißen wurdest.
Das wächst mit, das verlässt dich nicht, vielleicht niemals, dich, den von Anfang an Verlassenen.
Da ist immer das Gefühl dir niemals sicher sein zu können, dass die Zuneigung, die man dir schenkt, wirklich echt ist.
Vertrauen ist schwer. Es scheint leichter, dich hinter einer Mauer in Sicherheit zu bringen.
Nähe ist eine Gefahr, auch wenn dazu kein Grund besteht.
Du hast keine Strategien gelernt um Nähe und Distanz zu regulieren.
Deine Angst vor Nähe lässt deine Sehnsucht nach Liebe und Zärtlichkeit, Sehnsucht bleiben.
Woran dich halten, wo dich keiner halten konnte?
Der rote Faden früher Ablehnung zieht sich durch dein Leben.
Wer nicht willkommen ist, ist verletzbar, ist misstrauisch und sehr allein.
Dann doch lieber die Mauer.
Ein Schutzschild gegen den Schmerz, von dem du längst weißt, dass er alt ist.
Aber das Kind in dir weiß es nicht.
Du könntest es umarmen, ihm sagen: Du bist willkommen bei mir.
Es kann dauern, bis es dir vertraut.

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