Montag, 6. April 2015

Aus der Praxis – Über das Mitgefühl



Raum für alles, Acryl auf Leinwand

Die heilsame Qualität des Mitgefühls entwickelt sich vor allem durch das Akzeptieren und Anerkennen der Fragilität, der Verwundbarkeit und Verletzlichkeit der eigenen Existenz. 

Mitgefühl wächst auf der Grundlage der menschlichen Erfahrung, dass das eigene Leid kein privates und persönliches, sondern vielmehr eine universelle und geteilte Erfahrung unseres Menschseins ist.

Mitgefühl bedeutet nicht Mitleiden, es ist kein sentimentales Bedauern, dies führt in eine gemeinsam erlebte Hilflosigkeit, Mitgefühl bedeutet: Alles darf so sein, so wie es ist. Es bedeutet, was gefühlt wird, darf sein. 

Im Mitgefühl ist Raum für alles, auch für Verletzung, Leid und Schmerz. Dieser Schmerz wird gesehen und mitgefühlt und damit wird er bezeugt und von einem menschlichen Gegenüber mitempfunden.
Erleben wir Mitgefühl in diesem Sinne muss Schmerz nicht mehr vergeleugnet, verdrängt und bekämpft und werden. Einem Menschen diesen Raum anzubieten, ist der erste Schritt, der zu einem heilsamen Prozess führen kann.

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