Hass ist ein Gefühl, ein sehr starkes Gefühl. Es gehört zu uns wie
alle anderen Gefühle. Jedes Gefühl ist ein Zeichen von Lebendigkeit.
Jedes Gefühl das wir unterdrücken, schwächt unsere Lebensenergie.Wie die Angst und die Wut will der Hass uns etwas mitteilen. Er sagt
uns etwas über unsere Verletzungen, er zeigt uns wie tief sie sind, wie
schmerzhaft und wie brennend in der Seele. Es macht keinen Sinn den Hass
zu unterdrücken, es macht keinen Sinn so zu tun, als
würden uns Verletzungen nichts ausmachen, es macht keinen Sinn uns
gelassen zu geben, wo wir es gefühlt nicht sind. Es macht keinen Sinn zu
vergeben, wenn die Seele nicht bereit dazu ist. Wenn wir das tun, weil
wir das Gefühl von Hass als etwas Schlechtes abspalten, verraten wir uns
selbst. Hassgefühle, die angenommen werden geben uns die Kraft uns
gegen das uns widerfahrene Unrecht zur Wehr zu setzen und für uns selbst
einzustehen, anstatt das Unrecht zu schlucken.
Das bedeutet nicht, dass wir uns die Erlaubnis geben sinnlos und
zerstörerisch zu hassen, es bedeutet, dass es selbstschädigend ist sich
selbst zu belügen indem wir die eigenen vitalen Gefühle nicht ernst
nehmen und sie vor uns selbst nicht zulassen und anerkennen.
Verleugneter, unterdrückter Hass sucht sich immer Projektionsflächen im
Außen und zwar dort, wo er in Wahrheit nicht hingehört oder er frisst
sich ins eigene Innere. Beim Hass geht es wie bei allen
abgespaltenen Gefühlen um Integration. Erst dann können wir uns
entscheiden zu vergeben, uns selbst und anderen. Und manchmal müssen wir
nicht vergeben, wir können es loslassen um frei zu sein.
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