Dienstag, 11. Februar 2014

Die Dorne der Rose




es gibt einen schmerz, der so tief sitzt, das wir ihn hervorholen können so oft wir wollen, er wird nicht vergehen. dieser schmerz ist ein teil von uns, der zu uns gehört wie unser atem.

er wird nicht vergehen.
aber wir können lernen damit umzugehen.
wir können lernen ihn zu achten und ihn zu ehren als den teil in uns, der uns zu dem gemacht hat, was wir sind.
wir können ihm sinn geben, denn er hat seine aufgabe. es ist die aufgabe uns zu zeigen, dass wir ein wertvolles leben leben, ein tieferes leben, als es ohne diesen schmerz hätte sein können.
er hat uns das fühlen gelehrt, für uns selbst und für andere.

er hat uns weich gemacht und er hat uns hart gemacht, er hat uns schwach gemacht und er hat uns stark gemacht, er hat uns die augen mit tränen gefüllt und er hat uns die augen geöffnet für das, was menschen nicht sein sollten und für das, was menschen sein können. er hat uns gelehrt zu fühlen, dass leben mehr ist als ein gleiten an der oberfläche der dinge. er hat uns gelehrt das menschliche und die liebe, die uns verwehrt wurde in uns selbst zu suchen und sie weiterzugeben, wenn wir sie gefunden haben. er hat uns gelehrt, trotzdem ja zu sagen, zu uns und zum leben.

es gibt diesen schmerz, der niemals vergeht.
wenn wir begreifen welche kraft in ihm liegt beginnen wir ihn als das zu nehmen was er ist: die dorne der rose, die wir sind.

2 Kommentare:

  1. Liebe Angelika,
    eine sehr sensible Thematik, die sehr tief geht.
    Solch Schmerz ist, so glaube ich, stärker noch, als man es sich überhaupt denken kann. Denn solche Kinder öffnen sich nicht nach außen oder zumindest die wenigsten machen dies. Wieviele Tränen da wohl heimlich noch geweint werden....

    Danke für diesen Text, der ganz viele Menschen zum Nachdenken anregen sollte!

    LG, Edith

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