Montag, 4. März 2013

groß und klein





es gibt viele menschen, die darunter leiden, nicht der zu sein, der sie sein wollen. und es gibt einige menschen, die das gefühl des nicht sie selbst sein könnens zerreisst. im inneren nach der eigenen größe suchend, fühlen sie sich im tiefsten grund ihrer seele klein. 

diese menschen haben ein so geringes selbstwertgefühl, dass sie jede gelegenheit nutzen, um andere klein zu machen, die ihnen größer vorkommen, als sie selbst sich fühlen. ihr selbstkonzept schwankt, ähnlich wie beim narziss, zwischen einem gefühl von größenwahn und dem unerträglichen gefühl von bedeutungslosigkeit. es sind bedauernswerte menschen, die einem eigentlich leid tun können. eigentlich - wohlgemerkt. 

was empathie in bezug auf diese menchen so schwer macht -  sie stehen nicht zu ihrer schwäche, was auch eine form von größe wäre und attackieren ohne mitgefühl andere. sie hassen die eigene schwäche so sehr, dass sie diese von sich abspalten und auf andere projizieren, indem sie anderen deren schwäche vorhalten oder gnadenlos salz in wunden streuen. ist der andere dann in seiner verletzung klein, können sie sich groß fühlen. eine schale augenblicksbefriedigung, die so flüchtig ist, dass sie nach wiederholung drängt. 

dieses destruktive spiel um die simulation eigener größe durch das kleinmachen anderer, ist diesen menschen meist nicht bewusst. glücklich sind sie nicht, nicht in sich selbst und nicht in ihren beziehungen. die ursache hierfür bleibt ihnen aufgrund mangelnder selbstreflektion verschlossen. 

sie erkennen nicht, dass ihr verhalten zerstörerisch ist. es ist nicht nur zerstörerisch für die beziehungen dieser menschen, es ist auch in hohem maße selbstzerstörerisch. niemals finden diese menschen über das kleinmachen anderer zur entwicklung eigener größe, die sich ja so sehr wünschen.

am ende sind sie nicht nur von den anderen isoliert, sondern sitzen lebenslänglich in seelischer isolationshaft, gefangen im inneren gefängnis der unfähigkeit sich selbst zu betrachten und sich in der eigenen schwäche anzunehmen.

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