Samstag, 19. März 2011

Irgendwie ...

Sie saß an der Bar, auf dem Hocker neben ihm und nuckelte gelangweilt an ihrem Cocktail. Er schätzte sie auf Mitte Vierzig, zurechtgemacht war sie wie ein Teenie, rosa T-Shirt, Piercing im Bauchnabel, den die hüfthohe Jeanshose unübersehbar beabsichtigt freigab, das gefärbte Haar ließ am Ansatz ein schmutziges Grau durchscheinen.

Sie machte eine halbe Drehung zu ihm hin, lächelte schief aus schmallippigem blassrosa Mund: "Irgendwie passiert doch nichts, immer die selbe Leier."


Er senkte den Kopf, den Blick auf seine abgetretenen Schuhe gerichtet. Einen Moment, um zu überlegen, ob er sich die Mühe machen sollte, ihr zu antworten.

Den Kopf auf halber Höhe sagte er: "Es passiert immer etwas, wenn man sich selbst zuhört."

Als er den Kopf hob, war sie schon weg.

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