Mittwoch, 16. März 2011

Ziel

ich markiere mein gebiet in den worten. ich tue das weil ich nicht weiß, wie leben funktioniert. deshalb schaffe ich mir meinen eigenen inhalt.

ich habe große angst vor dem was glücklich macht und flüchte bevor es mich verlassen kann.

es ist unmöglich nichts zu wollen ebenso wie es unmöglich ist einen platz zu finden. wenn er nicht in mir selbst ist, kann ich gehen wohin ich will und werde ihn nicht finden. ist der platz in mir selbst bin ich immer zuhause, auch wenn leben vielleicht anders funktioniert.

ich treffe jeden tag mit jedem geschrieben wort eine entscheidung. so bin ich täter und nicht opfer. so bin ich handelnde und nicht marionette von etwas, was so oder so zu sein hat. nichts hat zu sein, ich bin, das ist mir sein genug.

jeder grenze ist eine herausforderung meine grenzen zu erweitern über das bekannte hinaus.

ich habe die sehnsucht nach geborgenheit im anderen und den gedanken mit der erfüllung dieser sehnsucht erlöst zu werden abgelegt. ich achte die sehnsucht als meinen antrieb und schätze sie hoch. deshalb verbrennt sie mich nicht mehr.

mein ganzes denken dreht sich um ein übergeordnetes thema: identität. wer bin ich, wer die anderen, wer der mensch. das ist ein endloses denken, ein denken in mich und über mich hinaus zum anderen hin.

mich faszinieren menschen, die zerrissen sind weil sie mir nahe sind, weil ich es auch bin.ich lebe in der zerrissenheit und bedaure das nicht.

die einzige macht, die ich habe, ist täglich die worte zu nutzen. sie sind meine waffe gegen das was schmerzt und für das was heilt.

ich weiß, es gibt keinen allgemeingültigen gesamtgesellschaftlichen sinn. ich bin der ansicht den sinn muss sich jeder selbst schaffen, ob er anderen gefällt oder nicht. ich riskiere die einsamkeit.

der sinn ergibt sich aus der gabe, die ich habe, aus den potentialen, die ich besitze und die ich nutze, beständig und mit dem ziel sie zu vervollkommnen.

es gibt nur einen anspruch, dem ich genügen will und das ist mein eigener. er ist hoch und es ist nie genug. dennoch strebe ich nicht nach perfektion, weil ich weiß, dass es sie nicht gibt. ich mache was mich ausmacht und was ich kann. das ist für mich perfekt genug.

ich bin ein haifisch, der an alles was krank ist heranschwimmt. ich erkenne in den kranken die normalen.

unglück entsteht wenn die, die ich liebe leiden und ich ohnmächtig bin und nichts tun kann.

ich binde mich an wenig, weil ich so wenig wie möglich verlieren will. ich gehöre mir selbst und niemals einem anderen. ab und zu verschenke ich mich.

ich weiß, dass leben keinen sinn hat. ich liebe es trotzdem, weil alles möglich ist.

die vergänglichkeit, die mich betrübt, seit ich denken kann, ist eine möglichkeit der grenzüberschreitung meines eigenen empfindens.

mein ziel ... im frieden zu sein mit mir selbst und dem was ist.

ob es mir gelingen wird weiß ich nicht. aber es betrübt mich nicht, weil ich es versuche. mehr ist nicht nötig.


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