Es plappert da oben. Den ganzen Tag plappert es in unserem Denkapparat.
Zur Zeit plappert es bei vielen von uns noch mehr als sonst. Ich nehme mich davon nicht aus. Auch in mir plappert es gewaltig.
Aber es plappert nicht nur, wir hören dem Geplappere auch zu - inneres Reden und inneres Zuhören. Und wir glauben, was wir hören und schon sind wir überzeugt davon, dass das alles wahr ist, was wir hören, ohne zu überprüfen, ob das, was wir hören, auch wirklich wahr ist. Wir urteilen über andere oder über uns selbst.
Aus dieser geglaubten Wahrheit formt sich dann unsere innere Realität. Aus dieser inneren Realität werden Gefühle und Handlungen von deren Richtigkeit wir fest überzeugt sind.
Weil wir so von unserer inneren Wahrheit überzeugt sind, ist es so schwer, anderen zuzuhören. Weil im eigenen Inneren die ganze Zeit jemand gegen das äußere Gespräch anplappert.
Wir fahren unseren eigenen Film, folgen unserem eigenen Drehbuch und alles was von außen kommt, versackt im Nirwana, ohne dass es auch nur für einen Moment bei uns ankommt. Wir reden um zu antworten und haben die Antwort schon parat, so wie sie im Drehbuch steht.
Es plappert in uns, es plappert aus uns heraus, wir hören uns selbst und damit ist unser Blickwinkel eingeschränkt. Damit setzen wir eine Schranke, die echtes aktives Zuhören unmöglich macht. Aktives Zuhören, als essentielles Tool der Kommunikation, hat den Wunsch, den Gesprächspartner besser zu verstehen.
Könnte sich jetzt jeder mal fragen: Will ich das überhaupt?
Es ist unsere Schwäche unserem inneren Geplapper zu glauben und in der Folge die Dinge nur aus einem Blickwinkel zu sehen.
Die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen ist schwer, denn dazu muss man bereit sein wirklich zuzuhören, das Gehörte aufzunehmen und darüber nachzudenken.
Das macht Mühe und das ist anstrengend.
Die Dinge nur aus dem eigenen Blickwinkel zu sehen ist nicht nur einfacher, sondern ichbezogen. So können wir uns individuell und kollektiv nicht wirklich weiter entwickeln.
Wenn wir aber dem anderen zuhören um ihn zu verstehen, werden wir uns selbst besser verstehen. Und je besser wir uns selbst verstehen, desto besser verstehen wir den Zusammenhang des Ganzen.
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