Dienstag, 10. März 2020

Out of Control



Die Zeiten haben sich verändert. Es gibt eine Zeit vor Corona und es gibt die Jetztzeit mit Corona. Und was die Zukunft bringen wird - wir wissen es nicht.
Jetztzeit ist Angst- und Unsicherheitszeit.
Die Menschen sind aus ihrer Bahn geworfen.
Die scheinbare Sicherheit ist weggebrochen.
Da draußen grassiert ein unsichtbarer Feind, der uns alle erwischen und uns schaden kann. Nichts ist mehr wie es war und auch wenn wir uns von der Panik nicht überfluten lassen, wir alle spüren dieses große Unbehagen, das sich breit macht.
Der Alltag ist ein anderer geworden.
Wir gehen anders damit um. Mit uns, mit den anderen.
Vorsichtiger.
Vorsicht ist das Gebot der Stunde.
Das Normale ist im Zweifel gefährlich.
Der hustende Mitfahrer in der S-Bahn ist ein potentielles Risiko krank zu werden.
Der Arztbesuch ist ein Risiko. Wer weiß, wer da im Wartezimmer sitzt und das Kranke aushustet.
Große Menschenmengen sind ein Risiko.
Die Menschen spüren, dass sie keine Kontrolle mehr haben.
Wir spüren was schon immer so war und was wir nur nicht wahrgenommen haben: Wir können nichts kontrolieren.
Da ist jetzt etwas was wir nicht kennen, was fremd ist und neu und unberechenbar und uns an den Leib will, etwas, das den Fluss des normalen Lebens weltweit außer Kraft setzt. Was die Wirtschaft in Grund und Boden reißt, wenn wir es nicht stoppen können. Was uns richtig Probleme machen wird, wenn wir es nicht stoppen können.
Und wir versuchen so viel Informationen zu bekommen wie nur möglich in der Hoffnung zumindest ein wenig Kontrolle zu bekommen.
Menschen machen Hamsterkäufe um das Gefühl der Kontrolle zu haben.
Sie bleiben zuhause um Kontrolle zu haben.
Und dahinter ist eine große Angst.
Eine Angst, die Menschen sogar spaltet.
Die Einen, die das Szenario ganz groß machen, weil sie so ihre ganz große Angst ausdrücken und die anderen, die versuchen Ruhe zu bewahren oder sogar versuchen mit Humor mit der Sache umzugehen.
Galgenhumor.
Und sie streiten miteinander - die mit der vielen und die mit der normalen Angst. Und sie halten nicht zusammen und sie greifen einander an, weil doch jeder meint, er meint das Richtige.
Und alle meinen nur und alle spekulieren nur.
Wir spekulieren sinnlos.
Und jeder will es besser wissen.
Und keiner weiß, was wirklich ist und was noch wird aus dem was ist.
Wir wissen nichts.
Wir habe keine Kontrolle mehr.
Und auch Wissen hilft nichts.
Weil es das Problem im Jetzt nicht löst.
Es ist wie es ist.
Es ist eine Zeit der Angst.
Und wir alle dürfen uns mit unserer Angst auseinandersetzen.
Und mit dem ohnmächtigen Gefühl des Kontrollverlustes.
Und mit dem, was was wirklich wichtig ist in Zeiten der Angst.
Und mit dem, was uns verbindet in diesen Zeiten und nicht mit dem, was uns trennt.
Und ja, ich habe auch Angst.
Und ja, es ist okay Angst zu haben.
Es ist okay.
Aber ich BIN nicht meine Angst.
Du bist nicht deine Angst.
Wir sind nicht die Angst.
Wir haben Angst.
Und daneben ist all das andere was da auch ist.
Vertrauen, Mut, Glaube, Liebe und Zuversicht.
Und wofür wir uns jeden einzelnen Moment entscheiden - das haben wir unter Kontrolle.


Namaste Ihr Lieben

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