Foto: A. Wende |
Erinnerung ist trügerisch. Manchmal ist sie das und wir, im Glauben sie ist was sie ist. Momente zurückholen ins Jetzt und mit helleren Farben überziehen als sie waren in Wirklichkeit, damals als sie waren. Und sich daran festhalten wollen, an dem, was nicht zu halten war und vergangen. Tröstlich. Das Untröstliche tröstend. Und weitermachen und dabei zurückschauen. Zurückfühlen wie gut es doch war und wie schön und das Jetzt so leer ohne das Gute und Schöne. Träumen, tagträumen und wünschen, es wäre noch so wie am Anfang, als wir fühlten, wieder tief fühlten, was so selten ist im Gefühl und so kostbar.
Und es erhöhen in der Erinnerung, weil das Jetzt so schal ist und leblos an manchen Tagen in denen nichts geschieht, nur das Immergleiche vom Aufwachen bis zum Einschlafen. Gelebte Zeit über das Jetzt ziehen und nicht im Moment sein. Wieder und wieder in Trance nach hinten reisend und Sehnsucht im Jetzt, die brennt. Ins Herz brennt. Und Angst zu verbrennen am Glück, das es einmal gab und zerbrach am Leben, das fließt und wegfließen lässt. Immer. Alles. Trauer und Schmerz und wissen, es war und wird nicht wieder sein. Nie mehr sein, so wie es war. Nicht austauschbar, nicht ersetzbar, nicht wiederholbar. Nachschlag gibt es nicht. Illusionen hast du dir gemacht. Du weißt es. Was solls, schön wars. Und nichts bereuen und ein: Du würdest es wieder tun.
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