Sonntag, 4. November 2018

Wenn Veränderung nicht gelingen kann

Foto: A. Wende

Manche inneren Überzeugungen sind so mächtig und hartnäckig, dass Menschen, auch wenn Sie fühlen, wenn ich etwas ändere, könnte es mir besser gehen, an diesen Überzeugungen festhalten als seien sie der Rettungsanker für ihr Leben. Ein Leben, das lange schon nicht mehr gut ist, ein Leben das voller Angst und Unsicherheit ist, ein Leben, das dahingleitet wie ein Schiff ohne Steuermann.
Aber die alten Überzeugungen werden weiter geglaubt, weiter bestimmen sie Denken, Fühlen und Handeln. Sie werden sogar verfestigt und es gibt nichts, was sie ins Wanken bringen darf. Der Widerstand ist zu groß. Etwas verändern? Das könnte eine Bedrohung sein, eine Erschütterung bedeuten, etwas verändern von dem nicht sicher ist, was es verändert, ist unvorstellbar.

Manche dieser Menschen gehen sogar zum Therapeuten, wenn in Momenten in der Zeit der Leidendruck übermächtig wird. Aber ganz gleich was sie dort erfahren udn erleben, sie verlassen die Praxis und machen weiter wie bisher, im Glauben sie alleine wissen, was mit ihnen los ist. Diese Menschen sind nicht therapierbar. Sie sind es nicht, weil die Angst das Vertraute loszulassen größer ist als die Sehnsucht nach einem besseren Leben.

Ihre inneren Überzeugungen sind für diese Menschen ein Halt, der ihr Weltbild in einem festen Rahmen hält. Und dort muss es bleiben. Es muss dort bleiben, weil ein darüberhinaus Denken, ein darüberhinaus Fühlen im Zweifel den Sturz in ein tiefes Loch bedeutet. Und in dieses Loch zu fallen scheint unaushaltbar. Also klammern sie am Status Quo. Traurig, verbittert, ängstlich, voller Groll und Wut. Gefühle, die sie kennen, Gefühle, die vertraut sind. Oh, und ja, das Vertraute fühlt sich richtig an, auch wenn es weh tut. Oh, und ja, da wo es sich so heimatlich anfühlt, da bleibe ich. Und sie bleiben und das Leben stört. Immer wieder stört es aber es nützt nichts. Es bleibt wie es ist. Die eigenen Gedanken werden weiter geglaubt. Jedes Klammern am Status quo aber führt zu noch mehr desselben. Es führt zur Starre - innen und außen.
Kann man diesen Menschen helfen?
Nein, man kann nicht. Die Starre ist wie eine Stahlwand, die nichts durchdringen kann. Wo keine Bereitschaft ist, öffnet sich kein Weg zur Veränderung. Wo keine Offenheit ist, ist kein Raum für Berührung. Es ist Vergeblich. Die Seele ist noch nicht bereit. Sie kann noch nicht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen