Ich habe mich oft gefragt, warum manche Menschen von äußeren Konflikten, Unfällen
und Schicksalsschlägen verschont bleiben. Es hat nichts mit Glück zu tun. Vielmehr sind diese Menschen innerlich so klar, dass sie die
ins Materielle gefallenen Konflikte, Projektionen und Spiegelungen ihrer Umwelt nicht (mehr) anziehen. Sie haben ihre Konflikte und Erfahrungen
aus der Vergangenheit aufgearbeitet. Weil sie mit sich selbst im Reinen sind,
sind sie es auch mit der Welt.
Umgekehrt wirkt jedes nicht ausgeheilte oder bearbeitete Problem wie ein Magnet. Es zieht resonante Probleme im äußeren Leben an. Das ist kein Unglück, es ist eine Chance, ein wertvoller
Hinweis darauf, dass noch etwas zu tun ist, dass hier noch
Entwicklungsbedarf besteht.
Auf eine Krise können wir auf zweierlei Art reagieren.
1. wir können uns wehren und
dabei unter Umständen sogar überreagieren, so dass es wieder nicht zu einem
Ausgleich kommt, oder
2. wir können in einen inneren Prozess kommen, in dem die Persönlichkeit reifen und das Thema ausheilen kann.
Bei einer rein nach
außen gerichteten Abwehrreaktion bleibt das innere Problem bestehen. Es kann
sich sogar vergrößern und das Thema umso mehr und in immer neuen Formen anziehen. Wenn wir unsere Aufmerkamkeit aber nach innen richten und das Problem reflektieren, verkleinern wir
es. Wir „integrieren“ das Thema: Im Inneren kann der eine Pol zum anderen
kommen. So werden wir „runder“ – und ziehen das Thema in der
Außenwelt nicht mehr an.
Sogar Vergangenes können wir noch einmal anders gefärbt und in einem größeren
Zusammenhang beleuchten und erleben, indem wir neue Perspektiven zulassen. Dadurch empfinden wir
bereits Erlebtes auf andere Weise und können es in diesem neuen Licht, in
dieser anderen Wahrnehmung neu bewerten. Dabei wird uns vielleicht bewusst,
dass ein bestimmtes Erlebnis zwar unangenehm, aber nötig war, um unser Selbstbild und unsere Handlungsweisen zu korrigieren. Oder wir erkennen, dass es in einer Situation, in
der wir schuldig fühlten, gar nicht um Schuld ging, sondern
darum, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.
Bevor wir wirklich frei sind, drängen
Spiegel und Projektionen uns auf unseren Weg in eine uns gemäße Richtung. Das
ist das Geheimnis, warum das Uniersum uns richtig führt – immer. Denn was wir
im Außen sehen, ist die nur Spiegelung unserer selbst.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen