Sonntag, 31. Mai 2015

Vom Suchen






Immer mehr Menschen fühlen sich niedergeschlagen oder depressiv. Ihr ganzes Denken ist auf die Frage ausgerichtet, wie sie ihr Leben verbessern können. Aber genau mit diesem „verbessern wollen“ fokussieren sie sich auf Etwas, das im Außen als besser anerkannt wird oder sie kleben an alten Überzeugen, die man ihnen als Kind beigebracht hat, darüber wie sie selbst und ein gutes Leben zu sein haben.
Sie kommen gar nicht auf die Idee dort hin zu schauen, wo das Bessere ist, nämlich dort wo etwas in ihnen selbst fehlt. Auf dieses Weise schneiden sich immer mehr Menschen von ihrer wahren Tiefe ab. Sie klammern sich an ein illusionistisches Sicherheitsdenken und nehmen sogar Situationen als Probleme wahr, die sich ihnen als Lösungen präsentieren.
Was wir suchen ist da, wenn wir aufhören uns dadurch selbst abzulehnen, dass wir uns verbessern wollen. Denn das bedeutet - wir mögen uns so wie wir sind nicht, wir lieben uns selbst nicht bedingunglos – wir geben uns selbst nicht die Liebe, die wir uns so sehr ersehnen. Wie also wollen wir sie von anderen bekommen? Das größte Problem, das wir haben, ist der Widerstand gegen das, was in uns lebendig werden will.

3 Kommentare:

  1. Also wenn jemand, der "niedergeschlagen und depressiv" ist, daran denkt, sein Leben zu verbessern, kann ich das schon verstehen. Es wäre sogar seltsam, täte er/sie es nicht!
    Und ist es denn sicher, dass es um Erwartungen Anderer geht? Vielleicht ist die Person ja grade in Verfolgung eigener Dämonen gescheitert?

    Das Bessere ist m.E. auch nicht da, wo etwas in einem selbst fehlt - gerade WEIL es fehlt, ist man ja niedergeschlagen.
    Auf den Mangel zu schauen, hilft aber immerhin dabei, zu erkennen, worum es genau geht: was fehlt? Was läuft falsch? Was drückt und ängstigt?

    Mein Eindruck ist auch, dass es vielen Menschen nicht an Wissen darüber fehlt, wie sie ihr Leben "verbessern" könnten - sondern eher an der Kraft und dem Mut zur Umsetzung. Veränderungen sind immer Wagnisse, die man (umso älter, umso eher) lieber scheut.

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  2. Also wenn jemand, der "niedergeschlagen und depressiv" ist, daran denkt, sein Leben zu verbessern, kann ich das schon verstehen. Es wäre sogar seltsam, täte er/sie es nicht!
    Und ist es denn sicher, dass es um Erwartungen Anderer geht? Vielleicht ist die Person ja grade in Verfolgung eigener Dämonen gescheitert?

    Das Bessere ist m.E. auch nicht da, wo etwas in einem selbst fehlt - gerade WEIL es fehlt, ist man ja niedergeschlagen.
    Auf den Mangel zu schauen, hilft aber immerhin dabei, zu erkennen, worum es genau geht: was fehlt? Was läuft falsch? Was drückt und ängstigt?

    Mein Eindruck ist auch, dass es vielen Menschen nicht an Wissen darüber fehlt, wie sie ihr Leben "verbessern" könnten - sondern eher an der Kraft und dem Mut zur Umsetzung. Veränderungen sind immer Wagnisse, die man (umso älter, umso eher) lieber scheut.

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