Montag, 6. Februar 2012

MÜSSEN oder nicht müssen, das ist die Frage!

ich habe mich entschieden wie ich mein siebtes leben leben will.

was ich machen will, neben meiner kunst, neben all dem anderen wunderbaren, was mein leben ausmacht und mich. in wenigen tagen eröffne ich offiziell meine psychologische praxis.

deshalb sitze ich hier, arbeite an meiner websiste und schaue mich im world wide web um, wie die konkurrrenz ihre kompetenzen anbietet. ich lese viele kluge worte auf den internetseiten von psycholgen, von psychologischen beratern und coaches. zwischen all den worten, die ich da lese taucht es auf, in einer häufigkeit, die mir geradezu schmerzhaft ins auge springt: da steht es - oft, sehr oft, wie oft denn noch? das wort: MÜSSEN.

nichts neues eigentlich, denke ich, wirklich nicht, denn auch in büchern lese ich dieses wort, besonders in büchern, die sich mit der psyche und der seele beschäftigen, ganz gleich mit welchem ansatz diese bücher geschrieben sind. bei den meisten steht da ganz oft: MÜSSEN.

MÜSSEN!

ich denke: wie kann einer einem anderen sagen was er muss?
müssen muss.
warum meint er, das sagen zu müssen?
weil einer meint, ich muss.

um was zu erreichen?
erreichen müssen in den augen eines anderen müssens müssen?
und ich frage mich, wer kann mir mein müssen erklären, zeigen, vermitteln, beibringen?

ich denke, wenn ich müssen muss, kann das nichts werden!
mein müssen kann nur aus mir selbst kommen und nur dann, wenn ich es will.

ich selbst muss aber erst mal nichts müssen. im leben meine ich, meinem leben, solange ich lebe. ausser dem, was mein körper muss wie atmen, essen, trinken, ausscheiden, schlafen und sterben.

was mein innerstes angeht, meinen geist, mein herz und meine seele, so habe ich die wahl, es sei denn meine freiheit ist nicht durch äußere grenzen beschränkt, also z. b. wenn ich im knast sitze oder sonstwo eingesperrt bin ohne ausbruchsmöglichkeit, zwischen: ich will oder ich will nicht.

aber auch das ist nicht so einfach, denn der menschliche wille ist nicht frei, auch wenn wir das glauben. hinter jedem wollen steht ein anderes wollen und wieder ein wollen und das geht bis zum unbewussten wollen. aber es ist da - immer, auf allen ebenen - das wollen.

das Müssen nicht. das MÜSSEN kommt meistens von aussen oder von dem, was uns das aussen ins innen getrieben hat im laufe unseres lebens. solange, so massiv, so nachhaltig, dass das eigentliche wollen in uns so verschüttet ist, dass wir es unter all diesen müssen ebenen mühsam hervorgraben könnten, wenn wir wollten. manche wollen das. für die will ich da sein.

für die, die nicht mehr müssen wollen, die wissen, müssen muss ich nicht, schon gar nicht wenn mir ein anderer mein müssen vorgibt mit dem MUSS wort.

ich finde, Muße klingt besser.
da ist kein druck drin, der niederdrückt, sich eindrückt wie dieses MÜSSEN.

auf den websistes, in den büchern, da soll es stecken bleiben das MÜSSEN.
in mir, bei mir wird es dieses wort nicht geben. nicht mehr geben, denn ich habe ihm lange genug gedient dem MUSSwort. ich war auch ein MÜSSER, bis ich begriffen habe, dass nichts muss, dass alles kann, wenn ich will. auch schiefgehen kann, natürlich auch das. und wieder von vorn gehen kann, wenn ich will.

ich weiß, dass ich nichts muss, es sei denn ich will.
wenn ich weiß, was ich wirklich will oder zumindest zu anfang weiß, was ich wirklich nicht mehr will, dann muss ich nicht mehr.
ich weiß, dass keiner muss, wenn er nicht will.
ich weiß, dass sich keiner verändert, wenn er nicht will.

ich weiß, dass jedes müssen eine forderung darstellt.
ich weiß, das jede von außen kommende forderung eine blockade in unserem inneren zur folge hat.
ich weiß, dass jede forderung, die wir erfüllen MÜSSEN zur überforderung führt.
ich weiß, dass überforderung menschen von sich selbst entfernt.
ich weiß, dass diese überforderung müde macht und am ende, wenn wir uns selbst über die maßen gefordert haben, krank machen kann.
und das ist das einzige was in meinem kosmos nicht sein muss.
krankmachendes muss nicht sein, wenn das MÜSSEN ein Können und ein Wollen wird.



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