Mittwoch, 9. Februar 2011

Schuld ...

Wir werden nicht mit Schuldgefühlen geboren, sondern nur mit der Fähigkeit uns Schuldgefühle machen zu können. Wir erlernen die Fähigkeit Schuldgefühle in uns zu erzeugen durch unsere Eltern und Lehrer. Der Gedanke von Schuld ist eine uralte Konstruktion der Religion und des Staates, ein Instrument von Menschen um Macht auszuüben.

Schuld und Schuldgefühle haben immer auch mit Macht zu tun.

Solange ich Vergebung will, hat die Schuld Macht über mich, sie lähmt.
Schuld ist auch eine Ent - Schuldigung um nicht die Verantwortung für das eigene Leben übernehmen zu müssen.
Solange wir uns schuldig fühlen, sind wir abhängig von Vergebung.
Solange wir vom anderen einfordern, dass er seine Schuld uns gegenüber abträgt, geben wir dem anderen Macht über uns.

Schuld ist ein schreckliches Gefühl. Es wird weniger schrecklich, wenn wir anstatt von Schuld von Fehlbarkeit sprechen ... und diese ist zutiefst menschlich.

Fehlbarkeit beeinhaltet die Möglichkeit der Akzeptanz dessen, was wir nicht ungeschehen machen können. Fehlbarkeit enthält echte Reue. Fehlbarkeit trägt in sich, die Möglichkeit der Korrektur von Fehlern.

Schuld ist ein schwerer Rucksack, den wir uns selbst aufladen oder einem anderen hinterhertragen. Schuld tragen oder hinterher tragen beugt uns den Rücken.

Wenn wir um unsere eigene Fehlbarkeit und die der anderen wissen, werden wir den Rucksack ablegen. Wir werden mit geradem Rückgrat weiter gehen ... getragen von der Entscheidung und dem Willen ein besserer Mensch zu werden.


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