Seit meinem Stromschlag denke ich wieder einmal mehr über den Tod nach, der ja kommen wird, auch wenn er mich jetzt noch nicht haben wollte. Und ich denke an das Konzept vom ewigen Leben, an das viele Menschen glauben und an das ich nicht glaube. Mir stellt sich bei dem Konzept vom ewigen Leben immer wieder die Frage: Warum sollte dieses zeitlose unzerstörbare Zuhause existieren?
Weil der Mensch nicht willens oder fähig ist, sich selbst als vergänglich zu sehen, seiner Zerstörbarkeit und seiner eigenen Sterblichkeit ins Auge zu blicken, nicht willens anzuerkennen, dass es Lebendiges gibt, das leblos und tot werden kann, sich auflösen kann, vergehen kann, zu Staub werden kann, zu Nichts?
Das Nichts.
Der Mensch kann sich das Nichts nicht vorstellen.
Dazu reicht die Vorstellungskraft des menschlichen Gehirns nicht aus. Er kann sich nicht vorstellen wie es ist, wenn es überhaupt nichts gibt. Er kann sich das Nichts nicht vorstellen, denn könnte er es, wäre es ja wieder etwas und nicht Nichts.
So sucht er seine Rettung vor dem Unvorstellbaren in der Vorstellung vom ewigen Leben, vom zeitlosen unzerstörbaren Zuhause des Selbst. Für mich ist diese Vorstellunge die Abwehr der Angst vor dem eigenen Tod, dem Eingehen ins Nichts. Man könnte sagen: eine omnipotente Strategie der Verleugnung des eigenen Verschwindens ins Nichts.
Ich glaube, je einverstandener man mit dem gelebten Leben ist, desto weniger hat man Angst um die Nichtexistenz des eigenen Selbst und desto weniger wird man sich an die Vorstellung eines zeitlosen unzerstörbaren Zuhauses klammern.
Wenn alles Wandel und Veränderung ist, gibt es auch kein festes und kein ewiges Selbst, an das es sich zu klammern lohnt. Dieses Anklammern des Menschen an etwas, das er als sein unzerstörbares Selbst betrachtet, ist eine der Wurzeln des Leidens.
Wie sagte Frida Kahlo einmal: "Ich erwarte freudig den Ausgang – und hoffe, nie wieder zurückzukehren."
Das hoffe ich auch.
Und bis dahin ... Viva la Vida!

Mich haben die zigtausende Berichte von Nahtoderlebnissen und solchen, bei denen sich Menschen als außerhalb ihres Körpers erlebten (z.B. während einer Herz-Op, bei voll narkotisiertem Zustand) und Vorgänge beobachteten, die sie vom Op-Tisch aus nicht mal wach hätten wahrnehmen können, überzeugt, dass der physische Körper nicht alles ist, was uns Menschen ausmacht.
AntwortenLöschenIm Universum geht nichts verloren, wohin soll es denn verschwinden? Es verändert sich, zerfällt, verwandelt sich - aber es ist nicht weg :)
AntwortenLöschenIm Universum geht nichts verloren, wohin sollte es denn verschwinden? Die Materie und Energie, aus der wir bestehen, hat schon vor uns existiert und verschwindet nicht mit dem Tod. Im Leben nehmen wir täglich Nahrung, Luft, Wasser zu uns und geben abgestorbene Zellen etc. ab. Nach dem Tod zerfallen wir vielleicht - aber sich in Nichts auflösen ist unmöglich :)
AntwortenLöschen