Leben, ein ständiger Tanz zwischen Höhen und Tiefen, ein Spiel von Licht und Schatten. Manchmal stolpern wir und fallen. Ein kleiner Ausrutscher, ein Missgeschick, ein schwerer Schicksalsschlag wirft uns aus der Bahn. In diesen Momenten fühlt es sich an, als würde die Welt um uns herum in tausend Stücke zerbrechen. Wir machen die Erfahrung der Bodenlosigkeit. Wir stecken im Dilemma. Die Fassungslosigkeit, der Schock, der Schmerz, die Enttäuschung, die Trauer, die Wut, die Angst – all das kann erdrückend sein. Wir liegen am Boden, umgeben von den Trümmern unserer Hoffnungen und Träume, und es scheint, als gäbe es keinen Ausweg. Doch wenn die Zweifel am lautesten schreien, beginnt ein leiser Funke in uns zu glühen. Es ist die Stimme der Erfahrung und des Mutes, die uns daran erinnert, dass jeder Fall auch eine Chance birgt.
Fallen ist Teil unserer Reise.
Es gibt keine Sicherheit, es gibt keine Kontrollierbarkeit, keine dauerhafte Stabiltitä, keine festgefügte Identität. Es gibt das Dasein, das alles umfasst, vor allem den Wandel, die Brüche und die Vergänglichkeit. Alles ändert sich, alles geht vorüber, alles vergeht, am Ende auch wir selbst. Besser wir akzeptieren das.
Ich bin oft gefallen und ich bin wieder aufgestanden. Aufstehen kann mühsam sein, es kann dauern. Wir lecken unsere Wunden und wollen
nur eins: Endlich Ruhe, endlich Frieden, endlich kein Kämpfen mehr. Ja, es erfordert
Mut, sich aufzurichten, die Wunden zu versorgen und den ersten Schritt in Ungewisse
zu wagen. Aber genau in diesen Momenten des Wiederaufstehens entdecken wir
unsere innere Stärke. Wir lernen, dass Fallen nicht das Ende ist, sondern
ein Teil des Wachstums. Jeder Fall lehrt uns etwas – über uns selbst, über
unsere Grenzen, das Leben selbst und über die Kraft, die in uns steckt und von der wir vielleicht
nicht einmal wussten. Wieder aufstehen ist nicht nur ein physischer Akt. Es ist ein Zeichen des nicht
Aufgebens, des Durchhaltens, des Glaubens an uns selbst und an Möglichkeiten.
Gottes Geschenk an uns sind Möglichkeiten.
Wir müssen uns ihrer nur gewahr werden.
Vertrauen auf das, was größer ist als wir.
Und an uns selbst glauben, egal ob es andere tun.
Wir fallen und wir stehen auf. Wir
sind gewachsen, wir sind stärker und weiser als zuvor.
Das Leben wird uns weiterhin herausfordern, und es wird immer wieder Momente geben,
in denen wir erneut fallen. Doch jetzt wissen wir, dass wir die Fähigkeit
haben, wieder aufzustehen. Jeder Fall ist auch eine Lektion in Akzeptanz, dessen was ist. Und jeder Aufstieg ist
ein kleiner Sieg. Tanzen wir weiter, mit all unseren
Wunden und Siegen, wissend, dass das Leben nicht darin besteht, niemals zu
fallen, sondern darin, immer wieder aufzustehen - mit einem Lächeln, das wir uns selbst schenken.
Angelika Wende
Kontakt: aw@wende-praxis.de
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