Foto: A.Wende
Wenn wir uns aus der Co-abhängigkeit befreien, sind wir auf kaltem Entzug.
Wir verzichten auf unser Suchtmittel und halten es kaum aus.
Wir sind wütend, dass wir wieder durch ein tiefes Tal gehen müssen.
Wir glauben, das Leben ist gemein und meint es nicht gut mit uns.
Wir sind unruhig, wissen nicht wohin mit uns.
Wir zweifeln daran, ob unsere Entscheidung richtig war.
Uns geht es doch noch mieser, als in der Co-abhängigkeit.
Plötzlich ist es bedrohlich still um uns.
Keiner um den wir uns kümmern können, keiner, der uns braucht, keiner, den wir kontrollieren, umsorgen und bemuttern können.
Keiner, der uns von uns selbst ablenkt, damit wir uns nicht spüren.
Keiner, der uns abwertet um uns dann wieder in die höchsten Höhen zu heben.
Uns fehlt die Dopaminzufuhr, die uns nach jedem Drama mit dem erlösenden: „Es tut mir so leid. Ich liebe dich doch, ich brauche dich doch “, injiziert wurde.
Wir sind vollkommen auf uns selbst reduziert.
Wir sind leer und zugleich sind wir voller Schmerz und Sehnsucht nach dem Drama, das so intensiv war und in dem wir uns so lebendig gefühlt haben, egal wie beschissen es war.
Wir fühlen uns wie ein Kämpfer, der jahrelang gekämpft hat und wieder nach Hause kommt und nicht mehr weiß, wozu er überhaupt da ist.
Wir sind orientierungslos, müde und erschöpft.
Wir wissen nicht wohin wir unseren Focus richten sollen, nachdem wir ihn so lange auf die Person gerichtet haben, die der Dreh-und Angelpunkt unseres Lebens war.
Wir haben keinen Plan.
Wir wissen nicht, wohin mit uns.
Wir wissen nicht, was aus wird und ob es je wieder gut wird.
Wir sind verzweifelt und fühlen uns zutiefst einsam und verlassen.
Wir suchen nach einem Anker.
Unsere Abhängigkeit schreit nach dem einzigen Anker, den sie kennt – den, der unser Suchtmittel war.
Wir wissen, dass jedes Greifen, jeder Kontakt, einen Rückfall bedeutet und lassen es, weil unser Verstand weiß, dass es unheilsam ist und unseren Heilungsprozess nur verlängert und wir wieder von vorne beginnen müssen.
Wir wollen das jetzt aushalten, so wie der genesende Alkoholkranke es aushalten will um nüchtern zu bleiben und nicht das Gift anzurühren, das sein Leben zerstört.
„Wir gaben zu, dass wir dem Alkohol gegenüber machtlos sind und und unser Leben nicht mehr meistern konnten.“ Entsprechend dem ersten Schritt der Zwölf Schritte der Anonymen Alkoholiker, gilt das auch für uns Co-abhängige.
Wir haben uns gegen die Zerstörung entschieden.
Wir entgiften.
Wir wissen, wie schwer das ist.
Wir wissen um unseren Kampf gegen die Sucht des anderen und lernen jetzt, was es heißt, gegen eine Sucht anzukämpfen.
Wir trauen uns das zu, was wir vom anderen erwartet haben.
Wir wollen den Suchtdruck aushalten, der schreit: Erlöse mich!
Wir wissen, dem Druck nachzugeben ist keine Erlösung, sondern wieder ein Absturz und weiteres Leid.
Wir wollen das nicht mehr.
Wir haben uns entschieden, es nicht mehr zu wollen.
Wir haben uns entschieden, nüchtern und klar zu werden.
Wir haben uns für unsere Heilung entschieden.
Wir haben die Bereitschaft die Konsequenzen zu tragen, weil wir wissen, dass sie zu unserem Heilungsprozess gehören.
Wir lernen uns selbst auszuhalten, mit allem, was da an Gefühlen ist.
Wir sorgen jetzt gut für uns selbst.
Wir sind bereit Vertrauen zu haben, dass die Dinge gut werden, ohne dass wir den Fortgang kontrollieren müssen.
Wir schaffen das!
Wir halten den Entzug aus, weil wir es wollen.
Wir entgiften.
Für uns. Für unsere Genesung.
Für unsere Freiheit.
Wenn Du Dich aus einer co-abhängigen Beziehung lösen möchtest, bist du herzlich willkommen im 1: 1 Coaching.
Melde dich unter:
In einem unverbindlichen, 20 minütigen Erstgespräch können wir uns kennenlernen und ein Gefühl füreinander bekommen.
Ich freue mich auf Dich!
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