Sonntag, 1. Dezember 2019

Über das Mitgefühl

Foto: Angelika Wende

Manche von uns besitzen ein stark emotionales Wesen und die Fähigkeit die Gefühle und den Schmerz anderer mitzuempfinden und zugleich haben wir den Impuls ihn lindern zu wollen. Das ist das Wesen der Empathie.

Empfindungsfähigkeit und Mitgefühl sind seltene Gaben, aber wir müssen lernen sie auszudrücken und gleichzeitig realistisch mit unseren Grenzen umzugehen, bevor wir ausgelaugt und verbraucht dazu gezwungen werden uns um uns selbst zu kümmern.

Es ist ungesund unsere Bedürfnisse hinten anzustellen oder gar für andere aufzugeben.
Je mehr wir geben, desto selbstverständlicher wird es für andere. Sie nehmen und nehmen, aber es fließt nichts oder nur wenig zurück. Damit kommt es zu einer ungesunden Disbalance in Beziehungen und in uns selbst.

Wir lassen andere ständig unser Mitgefühl in Anspruch nehmen und vergessen darüber, dass auch wir Zuwendung brauchen. Bekommen wir sie nicht, kommt es zu unterdrückten negativen Gefühlen. Wir sind insgeheim enttäuscht und haben das Gefühl aufgefressen zu werden.
Mitgefühl, Tiefe und Hilfsbereitschaft sind wunderbare Gaben, aber sie sind auch gefährlich Fallen. Sie machen uns leicht zu Opfern und emotional ausbeutbar.
Wenn uns das bewusst wird, dürfen wir lernen auf gesunde Weise egoistischer zu sein. Wir dürfen lernen, dass Mitgefühl und Selbstaufopferung nicht zusammen gehören. Auch wir brauchen Liebe und Zuwendung.


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