Mittwoch, 31. Juli 2013

Vertrauen



Vertrauen ist der Mut sich verletzlich zu zeigen. Das fällt mir erstes ein, wenn ich über das große Wort Vertrauen nachdenke. Aber ich spüre, es muss noch etwas ganz anderes sein, etwas viel Tieferes.

Wie schmerzhafter ist es, wenn wir vertrauen und die Erfahrung machen, dass gerade dieser Mut, nicht wert geschätzt, sondern enttäuscht wird. Wir alle möchten vertrauen, wir alle sehnen uns danach irgendetwas, irgendwem und vor allem uns selbst Vertrauen schenken zu können.

Der Wunsch zu vertrauen ist eine zutiefst menschliche Sehnsucht, denn Vertrauen entspringt einem weiteren Gefühl menschlicher Sehnsucht – wir wollen Halt finden.

Woran sollen wir uns halten, in einem Leben, in dem nichts sicher ist, in dem wir alles erfahren und erleben können auf der unendlichen Klaviatur von Möglichkeiten von Gut bis Böse und all den Zwischentönen, die da sind. Woran, wenn Menschen, denen wir vertraut haben uns eines Besseren belehren, in dem sie unser Vertrauen missbrauchen?


Wir wollen vertrauen und auch die unter uns, deren Vertrauen missbraucht wurde, vielleicht sogar oft, sehr oft, wollen es. Deshalb versuchen wir es immer wieder. Denn irgendwo tief in uns wissen wir: Wenn wir das Vertrauen verlieren, verlieren wir den Glauben an das Leben selbst, dann verlieren das Gottvertrauen, das uns in die Wiege gelegt wurde, wie die Liebe. 

Also wem vertrauen?

Sicher nicht in Menschen, aber vielleicht in das Gute im Menschen.
Und das ist etwas gänzlich anderes, als unsere Vertrauen in Menschen zu setzen.  Das Gute als Prinzip des Göttlichen, das es gut mit uns meint, das gibt uns Selbstvertrauen - das einzige Vertrauen, das wahrhaftig ist und von niemandem enttäuscht werden kann.

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