Dienstag, 16. Juli 2013

Im Bann der Stille - The Urban View of Nature - Malerei von Cyrus Overbeck




Großformatige Bilder und Druckgrafiken, sprechen von der Sehnsucht, einer Sehnsucht nach Stille, nach Frieden, in einer Welt, die zu laut geworden ist, sind sichtbar gemachte Reflexionen von einem, der malt, um die Welt zu begreifen, getrieben vom Anspruch menschliche Seins- und Sinneszustände auf der Leinwand wiederzugeben. 
 
Overbeck findet eine Bildsprache von tiefer Ambivalenz, ihrem Wesen nach philosophisch hinterfragend und Zeitgeist zitierend. Der seine Malerei kennzeichnende narrative Realismus ist geblieben, der Duktus zeigt die bekannte virtuose Handschrift. Expressiv, farbgewaltig, mit spontanem Pinselstrich gemalt, geprägt von haptischer, fast kindlicher Lust am Pastosen der Ölfarbe und mit spielerischem Einsatz von Sprühfarben, fast wie im Rausch hingemalt, entfalten sich urbane Szenerien, die eine verstörende Tönung von Einsamkeit und Leere in sich tragen. 

Menschenleere, bisweilen in die Abstraktion getriebene Mainzer Stadtansichten in tiefem Blau und monochromen Grautönen, deren Konturen sich auflösen und das Sujet zur reinen Faktenaußenwelt stilisieren, korrespondieren mit farbintensiven Momentaufnahmen begrenzter Räume, in denen die Figur die Komposition beherrscht. Niemals sind Urbanes und Menschliches verbunden, als sei die Trennung zwischen Innen und Außen endgültig vollzogen und das innere Erleben in zwei Formen organisiert, die dem Menschen seine soziale Dimension nehmen und ihn eine tiefe innere Einsamkeit werfen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen