Dienstag, 30. Dezember 2025
Wishfull Thinking
Sonntag, 21. Dezember 2025
Was geht ...
Wenn du alle Masken ablegst, geschieht Folgendes:
Was geht, schafft Raum für das Wahre. Was bleibt, erfordert kein Verstecken mehr.
Freitag, 19. Dezember 2025
Aus der Praxis: Da wo die Angst ist, da musst Du hin!
"Ein Leben ohne Angst ist letztlich kein erfülltes Leben. Der Weg ins Unverwundbare führt mitten durch die Angst hindurch, nicht an ihr vorbei“, schreibt die Autorin und Sterbebegleiterin Lisa Freund. Ein Leben mit zu viel Angst ist letztlich kein erfülltes Leben, möchte ich hinzufügen.
Ganz gleich ob Angst sich auf materielle oder existenzielle Dinge bezieht, alle Ängste entstehen auf der emotionalen Ebene und sie entsprechen nicht notwendig der materiellen Realität. Die Angst färbt sie um, die Angst wandelt sie in etwas, was sie nicht ist. Die Angst wirkt von innen nach außen und bewirkt ein Außen, was mehr Angst macht, als es uns in Wahrheit machen müsste. Am stärksten wirkt die Angst die unseren Unbewussten entspringt, die Angst für die wir keinen Namen haben, der wir kein Gesicht geben, weil wir uns davor fürchten ihr eins zu geben, auf dass es uns bloß nicht ins Gesicht springt.
Aber genau das ist es, was wir tun müssen - wir müssen die Angst erforschen, ihr ein Gesicht geben, sie benennen, sie fühlen. „Der Weg ins Unverwundbare führt mitten durch die Angst hindurch, nicht an ihr vorbei.“ Mitten hinein, mitten durch, ist die Vorrausetzung um unsere Angst in ihrem Wesen zu erkennen, um zu wissen womit wir es zu tun haben. Wir müssen erkennen wo der Urgrund der Angst liegt, die Quelle finden, um ihre Macht zu bezwingen.
Da wo die Angst ist, da musst Du hin!
Solange wir nicht auf die Angst zugehen, entwickeln wir Abwehrmechanismen, die auf Verleugnung gründen, die zu klinischen Syndromen führen. Der Versuch der Angst zu entkommen indem wir sie verdrängen, liegt im Kern des Neurotizismus. Abwehr und Verdrängung ist ein zweischneidiges Schwert, zum einen entlasten uns Abwehr und Verdrängung indem sie uns Sicherheit vorgaukeln, zum anderen erzeugen sie Lebenseinschränkungen und Lebensverneinung, indem alles vermieden wird, was Angst macht.
Alles was wir verdrängen kostest Lebensenergie, darum ist es so wichtig es ins Bewusstsein zu bringen.
Angst will uns etwas sagen. Immer will sie das. Sie schiebt uns in unser Innerstes, an den Kern unserer Urangst. Angst will, dass wir unsere innere Stimme hören. Sie macht uns klein und dünnhäutig und durchlässig für das,was wir vielleicht ein Leben lang verdrängen. Sie tut das, damit wir die Abwehr endlich lockern und die Maske ablegen, die wir uns selbst und anderen vorhalten, weil wir uns schuldig fühlen und schämen, weil wir glauben wir dürfen so nicht sein - so klein, so verwundbar, so ein jammerndes Häufchen Elend, so ohnmächtig, so voller Angst. Diese Gefühle gilt es zu fühlen und auszuhalten in der Dunkelheit der Angst, solange bis wir Licht hineingebracht haben, das Licht, das uns die Zuversicht gibt weiterzugehen und uns die Kraft schenkt die Angstwand aus Stahl in einen Vorhang zu verwandeln, den wir dann sanft und mutig zur Seite schieben, um zu erkennen, was unsere Angst uns sagen will. Wir müssen die Angst zunächst zulassen und erfahren, bevor wir sie transzendieren können.
Mittwoch, 17. Dezember 2025
Dinge nicht zu persönlich nehmen
Samstag, 13. Dezember 2025
Dienstag, 9. Dezember 2025
Die Allgegenwart des Todes
Der
Mensch hat eine sehr begrenzte Wahrnehmung des Todes, bis er selbst
damit konfrontiert ist. So faszinierend die Vorstellungen über den Tod
sein mögen, so sind sie doch
imaginär. Vor allem sind diese Vorstellungen psychologische
Abwehrmechanismen, die dazu dienen, sich der Angst vor dem eigenen Tod
nicht stellen zu müssen und ihn stattdessen zu verdrängen, abzuspalten,
zu ignorieren oder mit spirituellen Konzepten die Herrschaft über ihn zu
erlangen. Statt sich ihre Angst vor der Realität des Zerfalls, dem
Sterben und dem Tod bewusst einzugestehen und sie durchzuarbeiten,
werden Menschen wegen irgendwas ängstlich. Wann immer wir etwas leugnen, abspalten, verdrängen oder mit Süchten betäuben, sucht es sich andere Plätze und Objekte im Leben, an denen es uns mit all dem konfrontiert. Die Allgegenwart des Todes gehört zum Leben. Es macht Sinn uns mit unserer Endlichkeit auseinanderzusetzen, um uns dem Lebens und dem, was wir im Leben (noch) gestalten wollen, bewusster zu widmen. Ein erfülltes Leben kann die Angst vor dem Tod mildern.
Sonntag, 7. Dezember 2025
Woher nehmen Sie die Kraft?
Neulich fragte mich eine Klientin woher ich die Kraft nehme, zu tun, was ich tue und was mich antreibt.
Ja, woher nehme ich sie? Was treibt mich an?
Es gab in meinem Leben viele Momente, wo ich kurz davor war, alles hinzuwerfen. Ich hatte alles gegeben, doch die Dinge bewegten sich nicht in die Richtung, die ich erhofft hatte. Es gab Momente da schlug das Schicksal hart zu und das so kurz hintereinander, dass ich dachte, Gott oder wer auch immer, will mich vernichten. Das waren Momente wo ich das Gefühl hatte, es zerbröselt mich. Es hat mich nicht zerbröselt, aber es hat mich verändert, in immer anderer Weise. Irgendwie habe ich immer weitergemacht.
Mein Geheimnis?
Aushalten, Durchhalten, Weitergehen, auch ohne zu wissen wo ich lande.
Gehen, einfach gehen. Oft ging ich allein. Kein schönes Gefühl. Die Angst ging mit. Die Angst vor dem Unbekannten, die Angst es nicht zu schaffen, die
Angst wieder einen Schlag verpasst zu bekommen. Egal, ich ging mit der Angst
einfach weiter. Es gibt einen Teil in mir, der immer weitermacht, der
stärker ist als die Angst. Ich ging oft mit der Angst. Und mit der Zeit lernte
ich zu akzeptieren, dass sie ein Teil von mir ist. Ich habe sie nicht mehr als meine
Feindin gesehen, sondern als etwas, das zu mir gehör. Ich habe den Widerstand gegen
sie aufgegeben, nicht mehr gesagt: Ich will dich nicht haben!, sie nicht
verdrängt und nicht abgewehrt. Und je mehr ich sie da sein ließ, desto milder und kleiner wurde sie und ich wurde ein bisschen größer. Groß genug um mich
dem zu stellen, was das Leben in den schwierigen Phasen von mir wollte. Und
genauso mache ich es mit der Trauer und dem Schmerz. Wenn sie da sind, sind sie
da und ich lasse sie da sein. Ich muss sie nicht wegmachen, weil ich
weiß, was ich schwächen will wird stark und was ich verkleinern will, wird
größer. Bodo Schäfer schrieb einmal: „Die meisten Menschen geben kurz vorm Ziel
auf.“ Das erlebe ich oft in der Praxis. Sie geben auf, wenn sie ihr Ziel nicht schnell genug erreichen. Ich sehe es so: Die meisten Menschen geben auf, WEIL sie ein Ziel im Fokus haben und nicht den Weg. Der Weg erfordert Hingabe, egal was passiert und nichts zu erwarten und dankbar zu sein, für das, was wir haben - unser Leben.
Ich habe mich an mein „Warum“ erinnert, wenn die Zweifel kamen und die Hoffnung eine fragwürdige Größe wurde.
Manchmal habe ich die Hoffnung für mich selbst sogar verloren. Dann bin ich ohne Hoffnung weitergegangen. Immer nur für diesen Tag, nur für heute und bin gegangen. Mein „Warum“ ist meine größte Kraftquelle. Was mich antreibt ist mein „Warum.“ Ich weiß, warum ich morgens aufstehe, ich weiß, warum ich tue, was ich tue. Ich tue es, um der Liebe willen. Der Liebe zum Leben selbst, seiner Schönheit, die mich immer wieder tröstet und der Liebe zu meinem Sohn und zu meiner Arbeit. Ich tue es mit Liebe zu dem, was mir an Gaben geschenkt wurde, an Fähigkeiten und Potenzialen. Und das ist viel. Ich bin reich beschenkt und ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist. Und weil ich das weiß, gehe ich achtsam damit um und wertschätzend und mache etwas damit. Etwas, das über mich selbst hinausgeht, was andere erreicht, die es vielleicht brauchen können.
Mich an dieses „Warum“ zu erinnern, gibt mir
die Kraft auch in schweren Momenten weiterzugehen. Egal wie oft mir das Leben Steine
in den Weg legte, mein Warum ließ sich nicht darunter begraben. Dazu muss ich
bewusst gar nichts tun, es ist einfach in mir. Es ist mein
innerer Kompass,
dem ich vertraue und dem ich folge, egal was andere sagen, meinen oder über
mich denken.
Ich vergleiche mich nicht, wenn, dann mit den früheren Versionen meiner selbst, aber niemals mit anderen. Und auch das gibt mir Kraft.
Ich bin ein Kind Gottes, einzigartig und ich gehe meinen ureigenen Weg, so wie jeder Mensch, ohne mich zu vergleichen. Der Vergleich ist ebenso unsinnig wie schädlich. Indem wir uns mit anderen vergleichen, verleugnen wir unseren eigenen Weg. Und unsere Weg entsteht indem wir ihn gehen. Einfach gehen. Bis es an der Zeit ist zu gehen. Geh wohin dein Herz dich trägt, habe ich zu meinem Sohn, als er ein kleiner Junge war, gesagt. Er tut es, ich tue es und auch das gibt mir Kraft.
Dienstag, 2. Dezember 2025
Was in Beziehung krank wurde, kann nur in Beziehung heilen





