Der
Mensch hat eine sehr begrenzte Wahrnehmung des Todes, bis er selbst
damit konfrontiert ist. So faszinierend die Vorstellungen über den Tod
sein mögen, so sind sie doch
imaginär. Vor allem sind diese Vorstellungen psychologische
Abwehrmechanismen, die dazu dienen, sich der Angst vor dem eigenen Tod
nicht stellen zu müssen und ihn stattdessen zu verdrängen, abzuspalten,
zu ignorieren oder mit spirituellen Konzepten die Herrschaft über ihn zu
erlangen. Statt sich ihre Angst vor der Realität des Zerfalls, dem
Sterben und dem Tod bewusst einzugestehen und sie durchzuarbeiten,
werden Menschen wegen irgendwas ängstlich. Wann immer wir etwas leugnen, abspalten, verdrängen oder mit Süchten betäuben, sucht es sich andere Plätze und Objekte im Leben, an denen es uns mit all dem konfrontiert. Die Allgegenwart des Todes gehört zum Leben. Es macht Sinn uns mit unserer Endlichkeit auseinanderzusetzen, um uns dem Lebens und dem, was wir im Leben (noch) gestalten wollen, bewusster zu widmen. Ein erfülltes Leben kann die Angst vor dem Tod mildern.
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