Foto: Pixybay
Worte sind mächtig.
Worte können Menschen beschädigen und aufrichten.
Wie wir miteinander sprechen, macht etwas mit uns.
Wie du mit dir selbst sprichst, macht etwas mit dir.
Viele Menschen neigen dazu nicht sonderlich gütig mit sich selbst zu sprechen. Viele von uns kennen negative Selbstgespräche gut. Wir wissen, sie tun uns nicht gut.
Ganz einfach deshalb, weil aus etwas Ungutem nichts Gutes entsteht.
Negative Selbstgespräche entspringen unseren Gedanken und sind keine Fakten.
Negative Gedanken sind oft unheilsame Glaubenssätze, die wir schon früh verinnerlicht haben. Wie das Wort schon sagt: Wir glauben diese Sätze, je öfter wir sie wiederholen, umso mehr. Manche sitzen so tief in uns, dass sie sehr hartnäckig sind. Glaubenssätze gehören zu inneren Anteilen, die sich meist sehr früh herausgebildet haben. Es ist nicht leicht diese Anteile zu erkennen, aber es lohnt sich, sie zu erforschen um ihre Intention zu verstehen, warum sie wie mit uns sprechen.
Negative Selbstgespräche werden zu Gewohnheiten.
Unser Hirn liebt Gewohnheiten und spult sie automatisch ab.
Aber: Gewohnheiten, auch gedankliche, lassen sich ändern. Unser Gehirn hat die Fähigkeit bis ins hohe Alter umzulernen. Umlernen beginnt mit achtsamer Wahrnehmung, heißt: Wir beginnen bewusst darauf zu achten, was wir so den Tag über zu uns selbst sagen. Wer sich die Mühe machen will, kann das mal aufschreiben.
Achtsame Wahrnehmung unserer negativen Selbstgespräche gelingt mit Übung.
Und ja, es macht ein bisschen Arbeit. Es lohnt sich aber, denn wie gesagt: Gedanken und Glaubenssätze sind veränderbar. Hier sind zwei kleine Übungen um gütiger mit dir zu sprechen:
Immer wenn du merkst, dass du dich selbst gerade wieder beschimpfst, demotivierst, kritisierst oder so richtig runtermachst, könntest du versuchen zunächst einmal zu relativieren.
Anstatt: „Du schaffst das niemals!“
„Du schaffst es gerade noch nicht.“
Oder ...
Du stellst dem Glaubenssatz eine Frage:
„Du schaffst das niemals!“
„Woher willst du das wissen?“
Hilfreich ist es auch, der inneren Stimme, die einem inneren Teil entspringt, einen Namen oder ein Gesicht zu geben.
Wenn sie wieder laut wird, kannst du z.B. sagen: „Aha, Madame Meckerliese meckert wieder.“ Oder: „Interessant, der kleine Drache spukt wieder Feuer.“
Schon diese kleinen Interventionen können helfen um Distanz zu einem inneren Teil einzunehmen, heißt: Du identifizierst dich nicht mehr vollkommen mit ihm und dem, was er plappert.
Hab bitte Geduld, Respekt und Mitgefühl mit dir selbst, auch wenn es dauert gütiger mit dir selbst zu sprechen. Veränderung ist ein Prozess: Dieser braucht Zeit und vor allem Kontinuität.
Also üben, üben, üben …
Was wir üben und wiederholen lernt unser Gehirn.
“Unsere Anteile können manchmal störend oder schädlich sein, aber sobald sie entlastet sind, kehren sie zu ihrer wesentlichen Güte zurück. Wenn wir lernen, alle unsere Teile zu lieben, können wir lernen, alle Menschen zu lieben – und das wird zur Heilung der Welt beitragen.”
Richard C. Schwartz
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