Foto: Pixybay
Solange wir an unser Trauma gebunden sind, erzählen wir die immer gleiche Geschichte.
Wir erzählen sie zwanghaft und voller Emotionen. Wir sind überwältigt, jedes Mal, wenn wir sie erzählen. Wir sind im Sog der Vergangenheit gefangen. Wir sind Opfer unserer Vergangenheit und darin sind wir stecken geblieben.
Wir stecken fest im Morast dessen, was uns hat leiden machen. Jede krampfhafte Bemühung herauszukommen endet damit, dass wir weiter in den Sumpf gleiten. Der Sumpf ist längst der Ort an dem wir zuhause sind. Wir waten darin, baden darin. Wir sinken tiefer und tiefer. Wir hassen es wie es ist, aber wir schaffen es nicht – wir können uns nicht am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen.
Und wieder erzählen wir unsere Geschichte und wieder sinken wir tiefer und bleiben, was wir sind, Verlorene, verletzte Wesen, die sich an den letzten Stohhalm der Hoffnung klammern um nicht endgültig im Schlamm zu versinken. Wir wollen doch nur leben, ohne den Schmerz der Vergangenheit. Aber es wird nicht anders - wir sinken, tiefer und tiefer.
Vielleicht geht es so: Wir erzählen die Geschichte anders.
Wir nehmen Distanz ein zu unserer Vergangenheit, wir lassen uns nicht mehr in ihren Sog ziehen, wir begeben uns an einen anderen, einen besseren Ort.
Erst in Gedanken, dann mit dem Körper, dann mit dem Gefühl.
Und irgendwann sind wir raus aus dem Sumpf, auf festem Boden.
Das geschieht, wenn wir mit vollem Bewusstsein in der Gegenwart ankommen und begreifen: Es ist vorbei!
Möge es so sein.
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