Donnerstag, 31. Mai 2012

Aus der Praxis: Vom Abnehmen und Kümmern





anderen etwas abnehmen
heißt vom anderen etwas aufnehmen,
meist etwas schweres.

wer dem anderen etwas abnehmen will, weigert sich unbewusst, sich selbst und das eigene (schwere) anzunehmen. der abnehmer wendet sich auf diese weise von sich selbst ab.

das bestreben anderen das ihre abnehmen zu wollen, ist eine ablenkung von der eigenen unfähigkeit oder dem unwilllen das eigene anzunehmen.

ein ständiges abnehmen der lasten der anderen hat für den abnehmer einen nicht unerheblichen benefit: das abnehmen dient dem unterbewusstsein als rechtfertigung für die weigerung das eigene aufzunehmen.

das aufnehmen der dinge der anderen ist eine "egoistische" handlung, die dem eigenen ego dient. es dient der weigerung das eigene anzunehmen. es dient zur kompensation und ist eine unbewusste rechtfertigung, das eigene nicht anzunehmen.

indem der abnehmer sich ständig um andere kümmert, simuliert ihm das ich stärke - derart, dass er vom außen, also - von anderen - anerkannnt und bestätigt wird. er erhält dank und kann sich wertvoll fühlen - ein gefühl, das er im eigenen inneren nicht findet.

durch das abnehmen bekommt das ego unmittelbar rückmeldung vom außen und damit die positive aufmerksamkeit, die es sich selbst nicht gönnt oder nicht erlaubt, oder in sich selbst nicht spüren kann.

durch das abnehmen verwirklicht sich die erleichertung im leben des anderen, die für das eigene leben nicht gelingen will, unbewusst aber ersehnt wird.
der abnehmer versäumt, sich für sich selbst durchzusetzen, sein eigenes leben besser zu gestalten, sich selbstständig und unabhängig zu machen, die eigenen schatten und fehler zu analysieren und seine baustellen zu bearbeiten.

so bitter das klingt:
wer sich ständig um das der anderen kümmert - ist verkümmert.