ich will keine pläne machen, sagte sie. ich habe schon zu oft pläne gemacht, am ende waren sie nichts weiter als ein durchgestrichenes sinnloses wünschen.
er sah sie an. verständnislosigkeit mischte sich in den versuch zu verstehen. er kannte ihr leben, das was sie ihm erzählt hatte von der zeit, vor ihrer zeit.
wenn du keine pläne machst kann nichts entstehen, sagte er, verstehst du?
ich verstehe das. ich überlasse es jedem seine pläne zu machen. ich aber mache keine. sie klang gereizt.
er wusste, es war besser nichts mehr zu sagen. du verweigerst dich der zukunft, ist es das? rutschte es ihm heraus.
in ihrem kopf braute sich eine welle zusammen, schwemmte die erinnerung nach oben, drängte dunkle bilder zwischen sie und ihn, schaffte abstand. der abstand breitete sich in der mitte des bettes aus.
sie drehte ihm den rücken zu. er weiß es nicht, er könnte es wissen, müsste es wissen, dachte sie, und dass er ihr wohl nie richtig zugehört hatte. die welle brach sich an ihrer wut gegen sein nichthören wollen, zog sie in einem strudel nach unten zu den geistern der vergangenheit.
sie wünschte sich, er möge schweigen.
alle menschen machen pläne, drängte seine stimme unter das weinrot der kissen, blieb dort kleben zwischen ihr und den geistern.
krampfhaft versuchte sie die wut runter zu schlucken. in ihrer kehle blieb sie stecken.
schau, wenn wir keine pläne machen, hat das was von hoffnungslosigkeit.
ein scharfes lachen kroch aus ihrem hals nach oben, riss das verklebte in ihrer kehle schmerzhaft auf. du hast doch keinen blassen schimmer, die hoffnung und die pläne haben nur eins gemein, sie sind zukunftsabhängig, ein schutzschild gegen das unerwartbare sind sie nicht.
er zerrte an der decke, wollte sie in den arm nehmen, sie hinwegtragen über die weigerung das leben nach vorn zu denken.
sie krallte sich fest. die geister hatten sie längst wieder. er, mit seinen plänen, machtlos.