Gestern schrieb ich auf meiner Facebookseite: Wenn du Gutes willst musst du für Gutes sorgen. Und wenn ich für Gutes sorgen möchte, dann muss ich das Schlechte sein lassen.
Das bedeutet natürlich nicht, dass es das Schlechte nicht gibt. Das Leben ist immer alles. Und auch das Schlechte hat etwas Gutes, wir können daraus lernen. Nichts ist schlecht, wenn wir daraus gelernt haben und daran gewachsen sind. Absolut Nichts.
Ob ich das so sehe oder nicht, ist meine Wahl.
Ich habe die Wahl, solange ich lebe. Die Wahl zu entscheiden, was für mich gut und was für mich schlecht ist. Die Wahl, wie ich mit dem, was mir geschieht, umgehe.
Jetzt mag jemand sagen: Nein, ich habe nicht immer die Wahl.
Das ist okay. Wenn jemand einen Glauben oder eine Überzeugung hat, macht es keinen Sinn, ihn bekehren zu wollen, oder ihm das Gegenteil beweisen zu wollen, wenn er daran festhalten will, bewusst oder unbewusst.
Wir haben keine Macht über andere Menschen.
Weder darüber wie sie denken, noch wie sie fühlen, noch wie sie handeln. Wir können niemanden sagen, was wir für gut oder für schlecht halten. Jeder darf das für sich selbst entscheiden. Er hat die Wahl wie er sich entscheidet und es geht uns nichts an. Wir können Impulse setzen, etwas vorleben, aber wir können niemanden bekehren, verändern oder eine Wandlung bei einem Menschen herbeiführen, wenn er es nicht will. Bei Niemanden.
Wir können aber vieles für uns selbst tun.
Wir können Gründe finden, warum wir etwas nicht tun, oder Wege um es zu tun.
"Die letzte der menschlichen Freiheiten besteht in der Wahl der Einstellung zu den Dingen", schreibt Viktor Frankl in „… trotzdem Ja zum Leben sagen. Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager“.
Meine Lebenserfahrung ist: Das ist wahr.
Ja, ich habe die Wahl. Auch wenn ich krank bin, habe ich die Wahl wie ich damit umgehe. Auch wenn ich Verluste erlebe, habe ich die Wahl wie ich damit umgehe. Ich kann wählen, ob ich mich für einen guten, gesunden Umgang entscheide oder für einen schlechten Umgang mit dem, was ist und mit mir selbst.
Niemand hat je ein besseres Leben gefunden, indem er sich für das Schlechte entschieden hat.
Aber was ist schlecht?
Wir spüren genau, was für uns gut und was für uns schlecht ist.
Was nicht gut ist, fühlt sich nicht gut an.
Auch das können wir natürlich wieder mit dem Kopf relativieren, wir können Argumente finden, warum es nicht wirklich schlecht ist, wir können dagegen halten und uns sagen, wir finden das gar nicht so schlecht. Oder wir können sagen, wer weiß, wenn ich das loslasse, vielleicht wird es noch schlechter. Wir können uns ewig als Opfer sehen und nicht erkennen, dass wir uns ab einem bestimmte Punkt freiwillig in diese Rolle begeben haben oder daran festhalten, weil wir keine andere Lösung für uns sehen. Wir können uns dafür entscheiden, nur einen Teil der Realität anzuerkennen und alle anderen Möglichkeiten für uns ausschließen. Wir können uns dafür entscheiden, dass das Leben leidvoll und chaotisch ist und dass wir dem Guten nicht trauen können, weil eh wieder alles schlecht wird. Wir können sagen, wir haben Angst etwas anderes zu wählen und bei dem bleiben was ist, auch wenn es schlecht für uns ist. Wir können ignorieren, was schlecht ist. Wir können weise wählen. Wir können wählen, nicht zu wählen.
All das können wir tun.
Wir haben die Wahl.
Wir leben in einer Wirklichkeit, die wir als Sicht gewählt haben.
Ob wir darin bleiben wollen oder nicht – wir haben die Wahl.
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