Freitag, 12. November 2021

Wir können es tun oder wir können es lassen.

 

                                                                Malerei: Angelika Wende

 
Wir können es tun oder wir können es lassen.
Wir können inmitten einer immer bedrohlicheren Welt dazu beitragen alles noch bedrohlicher zu machen. Wir können dazu beitragen Menschen weiter zu spalten, Schuldige zu suchen, Schuld zu verteilen, gegeneinander zu kämpfen, weiter Hass und Unruhe zu stiften, den anderen, der anders denkt als wir, beleidigen, angreifen, niedermachen, ausgrenzen, stigmatisieren, abspalten, im Glauben wir hätten die Wahrheit gepachtet, die uns das Recht dazu gibt das zu tun.
All das können wir tun oder wir können es lassen.
 
Aber warum ist es unheilsam es zu tun?
Weil es niemanden nützt!
Weil es nur Schaden anrichtet und weil es nichts besser macht, nur schlimmer. Nur unmenschlicher, nur unguter als all das Ungute, was ist. Weil Wut und Hass und mit Dreck auf andersdenkende werfen, uns alle weiter in den Dreck drückt. Moralisch, ethisch und menschlich. Weil wir verrohen. Weil Wut nur wieder Wut sät und Hass füttert und nur dazu dient, die eigene Ohnmacht und die eigene Angst nicht spüren zu müssen.
Ich werfe mit Hass und Wut um mich, auf dass ich meine Ohnmacht nicht anerkennen und aushalten muss.
Ich werfe die Schuld anderen auf die Schulter, nur um mich nicht fragen zu müssen, wo mein Anteil ist, was ich tun kann, um Schlimmeres zu verhindern. Wo ich achtsam sein kann und Verzicht üben kann um Schlimmeres zu verhindern.
Ich werfe die Wut auf einen Sündenbock, um mich selbst freizusprechen von meiner Verantwortung mir selbst und meinen Mitmenschen gegenüber.
Ich nehme dem anderen die Freiheit, weil ich nicht willens bin meine eigene einzuschränken zum Wohle aller.
Ich werfe dem anderen Rücksichtslosigeit vor, um meine eigene Rücksichtslosigkeit nicht sehen zu müssen.
Ich fühle mich im Recht um das Unrecht der Welt nicht sehen und anerkennen zu müssen.
Ich poche auf das, was ich glaube, ohne es überhaupt überprüfen zu können, weil ich, wenn ich radikal ehrlich zu mir bin, nichts weiß.
Ich spiele mich zum Kläger und zum Richter in Personalunion auf über die, die meine Meinung nicht teilen und richte sie gnadenlos um mein eigenes Unrecht nicht sehen zu müssen, das ich begehe.
All das ist zutiefst unheilsam.
All das ist das Schlechteste was sich im Menschen zeigt und es wächst wie eine Krebsgeschwulst, die Millionen von Seelen zerfrisst.
All das ist zutiefst zerstörerisch.
All das können wir tun oder wir können es lassen. 
 
Namasté

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